Heute haben wir dem Revierförster der Karte Eberswalde auch mal einen Gefallen getan.
Ich finde es gut, zu zeigen, dass wir nicht immer nur für lau in den Forsten unsere Wettkämpfe austragen möchten.
Wir, das waren sieben Herren vom ESV, erfreulicherweise verstärkt durch zwei vom IHW, die sich in frostigem Morgengrauen als Helfer bei einer Treibjagd in Eberswalde eingefunden haben.
Gemeinsam mit neun Forstmitarbeitern waren in einem ersten Gang zirca zwei km² zu durchstreifen um den ca. 14 Jägern auf ihren Kanzeln das Wild zuzutreiben.
Die Ausbeute war wohl ganz gut.
Beim zweiten Treibgang in einem anderen Gebiet konnte aber kaum noch Wild erlegt werden – abgehauen ?
Man muss wissen in welchem Dilemma die Forstbesitzer ganz allgemein stecken:
– sie sollen im Rahmen des ökologischen Waldumbaus den Laubbaumbestand erhöhen
– aber auf Schutzzäune verzichten, mit denen bisher dem Wildverbiss begegnet wurde
– müssen also intensiv den Wildbestand reduzieren
– insbesondere auch die Wildschweinpopulation wegen der Schweinepest.
Mit so einer Treibjagd gelingt das – wenigstens in kleinen Gebieten – ganz gut.
Beim anschließenden Würstelessen konnte man dann endlich in entspannter Situation ein wenig mit den Jägern plaudern.
Die waren in diesem Fall alle aus der Region und eigentlich gut ansprechbar, und der Förster hat ausgiebig das Tun der aus Berlin angereisten Treiber gewürdigt, was das Ziel war.
Ich fand es durchaus interessant ein wenig in die Welt der Jäger hineinzuschauen.
Sie haben ja auch so ihre Gebräuche:
– das Reh- und Schalenwild war sauber ausgelegt
– während die Schweine diesmal nur auf den Hänger geworfen wurden
– und jeder erfolgreiche Schütze wurde aufgerufen, wie bei einer Siegerehrung.
Dazu hat der Jagdleiter einen kleinen Fichtenzweig in seine Mütze gelegt und dem Schützen überrreicht, der den dann an seine Mütze gesteckt hat.
Zwischendurch und anschließend wird auf dem Jagdhorn geblasen.
Michael Frenzel, 2. Dezember 2022