Mittsommer 2021 beim Idre-Fläll-Veckan und in Sälen

Unsere Berlin-Rheinisch-Sächsische Boygroup mit Gendi, Micha, Jürgen, Stefan B und Stefan R hat die erste Coronalockerung genutzt, um zu testen, was nach anderthalb Jahren OL-Abstinenz noch geht.

Beide Gebiete sind stark ausgebaute Skizentren mit tollen OL-Geländen.

Der IDRE bestand diesmal aus fünf Einzelläufen plus Sprint mit der Besonderheit, dass man bei der Meldung aus mehreren Bahnen wählen konnte, welche man an welchem Tag laufen möchte und bekam bei Anreise alle Karten. Außerdem hätte man zusätzliche Bahnen ablaufen können. An allen Tagen standen alle Posten im Gelände; starten und auslesen konnte man tagsüber zu beliebiger Zeit, alles ohne Aufsicht oder Kontakt – Corona-konform und sehr entspannt.

Die Routenwahl ist dort einfach – es gibt keine. Man läuft einfach exakte Kompasslinie und genau gemessene Distanz. Das Geläuf wechselt zwischen dichtem, knietiefem  Waldfjell mit eingelagerten Steinen unterschiedlicher Größe, Geröll, Sumpf, unterschiedlich dicht bewachsen, Kuppen und Senken teilweise schlecht erkennbar, für uns mitunter rätselhaft und eigentlich nicht belaufbar; Abweichungen über zehn Meter sollte man vermeiden. In diesem „gut belaufbaren“ Gelände habe ich eine Stunde für 3,5 km gebucht, bei einer heftigen Sucherei am versteckten P 8.

Ganz anders ist das Gelände im Hochfjell – spärlich mit Kraut bewachsen, mit Geröll durchsetzt, gute Fernsicht, hohe Laufgeschwindigkeit, wenig Orientierung und nach einem Kilometer Kompassgang hast du eine kleine Mulde – oder auch nicht.

Dort zu laufen, zumal unter diesen entspannten Bedingungen – ich kann mir kein besseres Training vorstellen.

Die drei anschließenden Läufe auf einer Hochebene bei Sälen waren in mehr feuchtem Fjäll angelegt; weite Flächen mit schöner Aussicht, gut belaufbar – wie eine Schaumstoffmatratze – mit eingelagerten, verpfitzen  Polarbirkenflächen und Sümpfen. Die Posten waren meist schon aus fünf Meter Entfernung sichtbar, und es war wieder bewundernswert, wie sicher Schweden sich hier bewegen – jedenfalls die meisten. Ich aber, mit meinem Brandenburgtraining, habe mir immer einen hinteren Platz zugezogen.

Beim IDRE waren klassische EMIT-Stationen im Einsatz, bei denen man seine Bricke umständlich einpassen muss aber in Sälen standen Touch-free-Stationen; die funktionieren wie SI-Air+.

Eine einfache Bricke kostet über 70,-€, die Touch-free fast 80,- und sie halten wegen der integrierten Batterie nicht sehr lange. Eine Touch-free-Station s. Bild kostet über 110,-€ – alles skandinawische Preise, und man stelle sich vor, wie die Bahnleger schleppen.

Michael Frenzel, 09.07.2021

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