NOR-Finale 2015: Die „Jugend“ schlägt zurück!
Erinnern wir uns: Zum Jahresanfang hieß es noch an gleicher Stelle: „Vizewellmeister besiegt alle“. Gemeint war damit der Sieg des Vizeweltmeisters 2012 der WMOC und Doppelweltmeisters der „benachbarten“ Sportart „Fuchsjagd“ – namens Nils Schmiedeberg (Turbine Neubrandenburg). Zum Saisonende unserer Regionalrangliste nun „schlug“ besagte Jugend zurück. Die beiden Trainingspartner der Laufgruppe beim Berliner TSC unter Leitung des früheren Europameisters Jürgen Hasse, Marvin Goericke (Berliner TSC) und Martin Ahlburg (IHW Alex 78) bewiesen eindrucksvoll ihre Leistungssteigerung im zu Ende gehenden OL-Jahr und siegten doch recht souverän beim diesjährigen Teufelssee-OL.
Doch im Gegensatz zum Eröffnungs-OL 2015, dem traditionell auch vom OLV Potsdam durchgeführten „Schneeflocke-OL“, waren in unserer regionalen „Hauptklasse“ diesmal etwas mehr zur Hauptklasse gehörenden H 19 als „Senioren“ anzutreffen. Stand es im Februar noch 15 zu 7, war es diesmal mit 13:11 seit langem mal so, wie es eigentlich sein sollte… Im Wettbewerb dar Damen zeigte die Führende der D 35, Daniela Zschäkel (IHW Alex 78), dass sie als 6. der Bundesrangliste der D 40 durchaus auch in unserer Damen-Hauptklasse zu siegen in der Lage ist, besiegte sie doch die Führende unserer Regionalrangliste und Deutsche Sprintmeisterin Anico Kulow (Berliner Turnerschaft).
In allen Kategorien waren wieder – auch dank der vielen Gäste aus der Nachbarschaft, einschließlich Polen – gut gefüllte Startfelder zu verzeichnen, so dass es Spaß machte, sein Können mit denen der Konkurrenten zu vergleichen. Vor allem der Anstieg der Teilnehmerfelder in den Kinderkategorien ist besonders erfreulich, wobei das auch den polnischen Startern zu danken ist. Eventuell sollten wir unsere NOR, zu der ja schon das benachbarte Lebuser Land (Wojewodschaft Lubuskie) mitzählt, um die neue OL-Gemeinde der Region Stettin erweitert werden? Es wäre eine echte Bereicherung! Vielleicht sogar eine namentliche Erweiterung unserer „Nordostdeutschen Rangliste“ (NOR) auf z.B. den Namen „NOHWaS „ (Neiße-Oder-Havel-Warthe-Spree) oder z.B. auch WaNOHS )einfach anderer Reihenfolge, überlegen? Mit insgesamt maximal 12 Wertungs-OL, davon einer im Raum Stettin, zwei im Raum Lubuskie und die restlichen neun wie gehabt? Dann reichen immer noch sieben aus für eine Jahresrangliste…
Handwerklich gut hatten die Potsdamer OLV-Leute speziell wieder die Kinder- und Rahmenbahnen konstruiert, auch die der Senioren. Kritik jedoch sollte sich der Bahnleger für einige nicht notwendige Gegenläufe und spitze Winkel annehmen, denn auch mir kamen wieder postenweise einige andere direkt entgegen – und vielleicht, aber das gilt ja für viele unserer regionalen OL – sollte doch mit der Farbe Grün ein wenig sparsamer umgegangen werden. Maßstab der Belaufbarkeit soll und muss die Hauptklasse, bei uns also die H19, sein. Deshalb hier auch mal ein kleines, sicherlich individuell erfasstes, aber doch ernst gemeintes Fazit der beendeten „NOR-Saison 2015“ (abgesehen von dem noch stattfindendem ersten Lauf des diesjährigen Kristall-Cup 2015/16 des SV IHW Alex 78):
Es kann das, was ich am Anfang der Saison schrieb, leider, möchte man sagen, nur noch einmal wiederholt werden. Unsere regionalen Wettbewerbe sind sicherlich orientierungstechnisch auf einem ansteigenden Niveau, trotzdem – und das betrifft eben nicht nur OL im Raum Potsdam – ist immer wieder zu bemängeln, dass aus unerklärlichem Grund die Lang-OL auch für die Hauptklassen statt, wie gefordert, mit dem Maßstab 1:15000 immer nur den 10 000´der Maßstab „vorgesetzt“ bekommen. Warum eigentlich? Die vom LFA beschlossenen höheren Startgelder für einen Lang-OL sollen ja diesen Mehraufwand (15 000 für D/H 16 – 45, die anderen 10 000) abfedern. Da ja der Zweck unserer NOR auch war und ist, unsere Aktiven auf die Bundeswettbewerbe vorzubereiten, sollten wir alle tunlichst daran wirken, auch die Maßstabsfrage zu beachten. Was für einen allgemeinen OL noch gern gemacht werden kann, sollte jedoch für regionale Meisterschaften und unsere Rangliste nicht das Übliche sein! Das betrifft im Übrigen auch die Siegerzeiten – die von zwei Ausnahmen (Nebel-Cup und Schenkelländchen) abgesehen und trotz der überarbeiteten LFA-Vorlage immer noch zu kurz geraten. Wir sollten alle in der kommenden Zeit versuchen, die Anforderungen eines Lang-OL dann doch besser zu erfüllen. Das betrifft auch die orientierungstechnischen Anforderungen. Klar, unsere ausgeprägten Wegenetze und diverse Forstvorgaben lassen leider so manches Mal gute Ideen „platzen“ und OL „verkommt“ dann zu einer Art „Crosslauf mit Nachweisführung über die Einhaltung der Laufstrecke mittels elektronischem Streckenposten“. Mit einiger Mühe lässt sich aber bei Nutzung z.B. der Regel „Posten vor und nicht hinter die Auffanglinie“ (Straße Weg, Graben usw.) zumindest einiges machen – ein sehr gutes Beispiel lieferte erst beim Nebel-Cup die Bahn von Bahnlegerneuling Erwin Schramm! Lasst uns also gemeinsam für die kommende NOR-Saison das versuchen.
Und wenn wir schon bei Bahnlegung sind – und, Achtung: Die folgenden Sätze gelten für uns alle nicht nur für Potsdam – immer wieder sind beinahe Regelverstöße bei unseren regionalen OL zu verzeichnen! Ohne Wertigkeit einfach mal aneinander gereiht sind das:
– Postenstandorten in tiefen Löchern, so mancher früh gestartete kann ein Lied davon singen. Der vorab suchende verrät später eintreffenden Startern gewissermaßen diesen Standort. Ein Posten darf, lt. Wettkampfbestimmungen national wie international, eben n i c h t in, sondern m u s s am Rand des jeweiligen Loches so platziert werden, dass der Schirm zumindest beim Anlauf zu sehen ist oder eben das Loch bei Erreichen des Postenkreises.
– Ganze Passagen „glänzen“ mit „Gegenverkehr“ und auch „Spitze Winkel vom An- zum Ablauf“ werden immer wieder in das Bahnsystem integriert – auch das führt zumindest in Postennähe zu ungleichen Bedingungen und „verrät“ Postenstandorte. Dabei wird das doch simpel in den WKB gefordert: Gleiche Bedingungen für jeden Starter!
– Posten stehen an nicht auf der Karte eingetragenen Objekten und werden nur mit der Postenbeschreibung beschrieben. Durch diese „Suchposten“ wird die eigentlich gute und interessante Bahnanlage regelrecht zunichte gemacht.
– Abstände von gleichartigen Objekten sind zueinander zu klein, trotzdem stehen verschiedene Posten dort. Auch hier sind in den WKB eindeutige Festlegungen getroffen.
Schade eigentlich, dass immer wieder diese, man kann es ruhig so nennen, „Regelverstöße“ auftreten. Da ja in allen unseren Vereinen durchweg erfahrene OL´er mitwirken, simpel die Bitte an diese: Helf alle mit, dass wir 2016 zumindest die aufgeführten Beobachtungen zum Ende des nächsten Jahres nicht mehr registriert haben müssen. Sicherlich werden wir dann über anderes diskutieren können, Fehlerfrei sind wir alle nicht, aber Fehler minimieren, das sollte unser aller Anliegen sein.
Abschließen möchte ich jedoch mit einem Lob an das Team des OLV Potsdam, die es wieder einmal geschafft hatten, dass das ganze „Drumherum“ stimmte, allen Sonderwünschen entgegen gekommen wurde, Start, Ziel, Auswertung pünktlich, exakt und präzise arbeiteten und zu keiner Zeit irgendwo Unfreundlichkeit zu verzeichnen war. Die von mir oben aufgeworfenen Kritikpunkte gelten, wie bereits in den Zwischensätzen dargelegt, nicht nur für diesen OL und sollen eigentlich allen unseren Veranstaltern von NOR – OL aufwärts, den Schreiber inbegriffen (!!!) als zum Nachdenken gedacht aufgefasst werden.
Fotos: Mirko Schütze, Uwe Brettschneider, Bernd Wollenberg, Archiv