Weltcupfinale in Dänemark

Siege für Monika Braatz und Sebastian Fleiß, Dimitri Popov Platz Zwei

weltcupfinale-in-daenemark-1.jpgDie Saison im Biathlon-Orienteering, der jüngsten der Orientierungssportdisziplinen, fand im dänischen Ulfborg an der Atlantikküste Jütlands mit dem Weltcupfinale seinen krönenden Abschluss mit gleich zwei Berliner Siegen im Massenstart durch Monika Braatz (Treptower SV) in der AK 45 sowie Sebastian Fleiß (Berliner TSC) im Juniorenwettbewerb, im Seniorenlauf der AK 40 erreicht auf der Langstrecke Dimitri Popov (Beliner TSC / SV Schorfheide) Platz 2. Im Hauptlauf der Elite ging es mit besagtemweltcupfinale-in-daenemark-2.jpg Massenstart und einem Langstreckenwettbewerb dann um die heiß umkämpften Weltcuppunkte, die anderen Altersklassen werden dort, wie in allen Sportarten üblich, nicht erfasst. Die beiden einzigen Berliner Elitestarter, Rebeka Vince und Karsten Blume (beide Berliner TS) freuten sich nach beiden Wettbewerben bescheiden dann auch über im wahrsten Sinne des Wortes „erkämpfte“ Weltcuppunkte bei Platz 29 (Rebeka, 39 Wertungspunkte für 2015) bzw. Platz 35 (Karsten, 36 Wertungspunkte). Bei den Damen siegte die Schwedin Karin Stenback mit 206 Punkten vor Julia Davidsson (SWE, 179) und Lea Reime (DAN, 175), bei den Herren Martin Jansson mit 207 Punkten vor seinen schwedischen Landsleuten Johan Eklöv (187) und Björn Karlsson (174).

weltcupfinale-in-daenemark-3.jpgIn den Elitekategorien haben wir – natürlich, möchte man sagen – noch kein richtiges „Mitspracherecht“. Wie denn auch? Denn bis auf wenige Ausnahmen gehörten bis zur vorjährigen Weltmeisterschaft in Storkow alle deutschen Orientierer, die sich dieser neuen Herausforderung stellten, den Seniorenkategorien an. Klar ja eigentlich auch – ist doch die notwendige Spezialisierung und somit die Anforderungen an den Athleten um etliches höher als beim sowieso schon hochspezialisiertem OL-Wettbewerb. Allein das Herangehen an den Schießstand (bekanntweltcupfinale-in-daenemark-4.jpg durch diverse TV-Sendungen im Biathlon) ist eine Wissenschaft für sich. Und „Teilnehmermassen“ (jaja, die sucht man ja eigentlich beim OL auch…) verbieten sich allein schon durch die Begrenzung der zur Verfügung stehenden Schießbahnen und Sicherheitsbestimmungen. So startete bislang in der Elitekategorie lediglich die Berliner Sommerbiathletin Maike Stumpf (inzwischen Studentin bei der Bundeswehr). Sie hatte aber doch sehr wenig OL-Erfahrung. Diese weltcupfinale-in-daenemark-5.jpgfehlt ihr speziell gegen die starken skandinavischen Starterinnen, die durchweg auch aktive Eliteläuferinnen sind und sich wie ihre männlichen Sportkameraden „zu Hauf“ auch bei diversen internationalen Militär-OL-Wettbewerben untereiander messen. Das wäre nebenbei bemerkt ein interessanter Aspekt auch für die deutschen OL-Militärsportler, sich dem Biathlon-OL anzueignen… Für den Berlin-Brandenburger Raum werden in den Elitekategorien wohl schon 2016 dann doch einige unserer aktiven Orientierer mehr antreten, auch, weil mit dem Biathlonexperten und weltcupfinale-in-daenemark-6.jpgDiplompsychologen Dimitri Popov in Personalunion ein Spezialtrainer Biathlon und zugleich Mentaltrainer sich nun konkret um unsere Aktiven kümmern wird.
Die Wettbewerbe in Ulfborg wurden durchweg in einem Militärübungsgelände durchgeführt. Dieses „glänzte“ von teils fast undurchdringlichem, dem ständigen starken westlichen Atlantikstürmen geschuldeten Knüppelkieferngehölz mit diversem wucherndem Untergehölz und diversen weltcupfinale-in-daenemark-7.jpghalboffenen, stark versandeten Dünenabschnitten mit wechselnden Höhen und Senken bis jeweils 15 m Differenz (vgl. Kartenausschnitte). Wären nicht teilweise „Reste“ der früheren militärischen Nutzung und teilweise noch genutzte Schießstände kartiert gewesen, wären die orientierungstechnischen Herausforderungen noch höher ausgefallen. Beide Wettbewerbe führten denn auch hier hindurch und, speziell zum Glück für unsere Ergebnisse, hatten auch alle anderen knapp 180 Starter mit den sehr fein gestellten Posten so ihre liebe Not. Das extrem kräftezehrende ständige Auf- und Ab im lockeren Sandboden nebst beschriebenen Unterbewuchs und die hohe notwendige Konzentration forderten noch vor demweltcupfinale-in-daenemark-8.jpg weltcupfinale-in-daenemark-9.jpgersten Schießen jeweils so viel Energie, dass für fehlerfreies Schießen zumindest in den Spitzenrängen kaum noch Reserven vorhanden waren. Unsere Massenstartsieger profitierten von ihrem Laufvermögen auf den Strafrunden für „geleistete“ Fehlschüsse! So besiegte Vizejuniorenweltmeister Sebastian den amitierenden Juniorenweltmeister mit 46 Sekunden! Im Langstreckenwettbewerb wurde Sebastian dann dritter und kann mit seinen Biathlon-OL-Ergebnissen 2015 fast zufrieden sein und doch gespannt auf die Saison 2016 schauen, denn seine drei ärgsten Konkurrenten sind im nächsten Jahr alle in der H21…
Unsere Ergebnisse (Massenstart = M, Langstrecke = L)
Damen-Elite: Rebeka Vincze (Berliner TS): 9.(M), 8. (L)
Damen-Senioren AK 45: Monika Braatz (Treptower SV): 1. (M), 3. (L)
Junioren: Sebastian Fleiß (Berliner TSC): 1 (M), 3 (L)
Herren-Elite: Karsten Blume (Berliner TSC)): 14. (M), 15. (L)
Herren-Senioren AK 40: Dimitri Popov (Berliner TSC / SV Schorfheide): 6. (M), 2. (L)
Herren-Senioren AK 50: Frank Braatz (Treptower SV): 7. (M), 6. (L)
Herren-Senioren AK 60: Bernd Wollenberg (Berliner TSC): 5. (M), o.W. (L)

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Karte: Vestjyks Orienterungsklub, Fotos: Hans Mandahl (SWE), Bernd Wollenberg

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