Ein OL-Wochenende der nicht alltäglichen Art gestalteten einige Freunde unseres Natursports. Denn während am Sonntag ja eigentlich nur für die Kinder und Jugendlichen der inzwischen traditionelle Frühjahrswettbewerb im Berliner Friedrichshain anstand, war der zweite Lauf der Regionalliga der Wojewodschaft Lubuskie offen für alle Kategorien. Und so mancher der Berliner Aktiven hatte in der Vergangenheit dort schon auch mal die Jahrespokalwertung gewinnen können. Allerdings – und das wissen eben die wenigsten – muss man dortzulande, um überhaupt in die Pokalwertung zu kommen, mindestens an drei Wertungsläufen teilgenommen haben, die besten vier werden dann gewertet. Dass nun zum erwähnten sonnabendlichen Kinder- und Jugend-OL erstmalig auch zwei offene Bahnen angeboten wurden, erfreute recht viele der nicht mehr zu den Nachwuchskategorien gehörenden und führte letztendlich dazu, dass die zahlenmäßig stärkste Konkurrenz sich auf der „Offen lang“ zusammen fand. Dort allerdings „tummelten“ sich dann alles: Vom Anfänger über H21 Elite bis hin zur H 75.
Der SV IHW Alex 78 hatte vom Treptower SV die Rechte zur Neuaufnahme des Volksparkes Friedrichshain mit Dank übernommen. Allerdings wurde die notwendige Genehmigung nur unter recht starken Auflagen erteilt. So war es im Gelände der beiden früheren Hochbunker durchgängig untersagt und somit verboten, die Wege zu verlassen. Das war und ist sicherlich schade, zumal gerade dort recht interessante Hangposten möglich gewesen wären. So bestand nun das Problem vor allem darin, möglichst effektive Routen mittels des vorhandenen Wegenetzes zu ermitteln und dabei nach Möglichkeit noch Höhenmeter zu umgehen. Das gelang allerdings kaum, denn die Bahnlegung von Martin Ahlburg war so konzipiert, dass, egal wie man es auch versuchte, immer wieder diverses an Anstiegen die Kraft aus den Beinen saugte. Da diese Gebiete auch bis zu den Kindern der Kategorien Mädchen und Jungen bis 10 Jahre (D 10 und H 10) angelaufen werden musste, war es schon sehr interessant zu beobachten, wie die Eleven hochkonzentriert an den Wegabzweigungen nach den besten Routen suchten. Und noch interessanter zu erleben, dass es kaum die sonst üblichen „Rudel“ durchs Gelände jagender Kinder gab. Dieser Lauf war wieder ein Wertungslauf des Berliner Nachwuchspokals, um den vor allem der Köpenicker SC, der Kaulsdorfer OLV und der ESV Lok Schöneweide ringen.
Den polnischen Wettbewerb bei Skwierzyna zeichnete vor allem eine fast neue OL-Karte aus. Das Bahnnetz war interessant konzipiert und verlangte ständiges konzentriertes Kartenlesen. Denn die vorhandenen Wege konnten selbst bei den längeren „Schlägen“ kaum genutzt werden. Das wellig bis leicht hüglig zu nennende Geläuf bot etliche gute Postenstandorte und natürlich, bedingt durch die sehr gute Belaufbarkeit, führte das hohe Lauftempo dann mit zunehmender Wettkampfdauer zu zunehmenden kleinen bis mittleren Fehlern. Es war also gut beraten, wer von Anfang an zwar zügig, aber durchgehend konzentriert sein Rennen gestaltete. Einmal mehr lagen, wie schon des öfteren, Start und Ziel nebst Wettkampfzentrum mitten im Wald – als „Service“ war einzig und allein ein Imbiss im Kiefernwald vorhanden. Der allerdings bot neben kalten und warmen Getränken, diversen Süßwaren auch sehr gut mundende Grillwurst an. Allerdings nehmen nun auch bei unseren polnischen Nachbarn die Starterzahlen besonders der OL-Kinderkategorien drastisch ab. Waren es vor wenigen Jahren noch 40 und mehr, die die D/H 10 und 12 „bevölkerten“, waren diesmal lediglich noch zwei Mädchen der D 12 und drei Jungen des gleichen Alters. Und wie auch hierzulande dominieren inzwischen die Starterfelder der H 40 und H 45. Auf unseren Wunsch hin wurden die Bahnen der H 18 und H 20 mit der Herrenbahn der H21 zusammengelegt, dto. Auch die Damenbahn der D 21 mit der der H 60 und H 65, denn etwas irritierend ist es schon, wenn tatsächlich die Routen der älteren Herren länger als die der H 18 ausgelegt sind…
Die Ergebnisse beider OL sind unter www.ol-in-Berlin.de nachzulesen
Text und Fotos Bernd Wollenberg