Planmäßig gestalteten der Berliner TSC und der SV IHW Alex 78 nun das Angebot Nummer fünf und sechs des „Berlintrainings“, gedacht ja eigentlich vor allem für die Vorbereitung unserer „Berlinauswahl“ zum Jugend- und Juniorenländervergleich“ im Schwarzwald zum 1.-3.Mai. Jedoch, wieder einmal möchte man fast schreiben, waren die Angehörigen der Zielgruppe wieder in der Minderzahl. Sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass natürlich die diversen Vereinstrainings etliches an verfügbarer Zeit „auffressen“. Weitere Umstände, so wurde mir berichtet, sind dann an den Wochentagen u.a. auch die in keinem vernünftigen Zeitaufwand der reinen An- und Abfahrtszeit zur eigentlichen Trainingszeit stehen Verhältnismäßigkeit. Aber auch mitunter eben, dass einige Kinder zwar würden wollen, jedoch kein erwachsener Betreuer vorhanden ist. So wurden bei beiden Veranstaltungen jeweils um die 20 Teilnehmer gezählt. Für die, die dabei waren, hat´s sich gelohnt, die Bahnen diesmal hatten Raik Zschäkel und Bernd Wollenberg vorbereitet.
Das „Liepnitzseetraining“ wurde als Kombination „Berab- und Bergancross von einem Aussichtspunkt auf einer Anhöhe über dem See gestartet, die Crossstrecke führte hinunter zum Seeufer, dort 300 m entlang und wieder hinauf. Derart „erwärmt“ oder auch „erhitzt“ und gewollt etwas „atemlos“, ging es dann nicht „durch die Nacht“, sondern auf insgesamt möglichen acht kurze OL-Bahnen, davon drei als reine „Isohypsenkarte“ ausgedruckte mit Bahnlängen zwischen 450 m bis hin zu 1 800 m mit vier bis sieben OL-Posten. „Begegnungen“ mit Waldbewohnern verliefen friedlich – diese waren wohl auch eher neugierig – denn „quer durch ihre Wohnung laufende“ gibt’s eben auch nicht allzu oft… Sonnenschein und blauer Himmel waren zwar angenehme Begleiter, zu einem Bad im See war es aber – leider – noch zu kühl. Bei einer angedachten Wiederholung eines ähnlichen Trainings Ende Juni / Anfang Juli wird das dann wohl anders sein…
Training Nummer sechs dieser „Frühlingsanfangsserie“ und damit erst einmal vorläufiger Endpunkt des aktuellen „Berlintrainings“ dann ein „Isohypsentraining“ (OL auf Reliefkarte) im Volkspark Prenzlauer Berg. Die beiden höheren Erhebungen auf den Resten früherer Hochbunker aus dem 2.Weltkrieg entstanden durch zusätzliche Aufschüttungen durch die Trümmerbeseitigung des zerbombten Berlins. Die berühmten „Trümmerfrauen“ hatten in der direkten Nachkriegszeit dafür gesorgt, dass wir heute nebeneinander die beiden „Bergtrainingsmöglichkeiten“ im erwähnten Volkspark sowie im nahe gelegenen Friedrichshain durchführen können. Die unvergessene Tamara Danz von Silly hat diesen Höhen in „Mont Klamott – auf dem Dach von Berlin“ bekanntlich ein ewiges Denkmal musikalisch gesetzt. Raik hatte hier ebenfalls mehrere Bahnen im Angebot, so dass jeder der wollte, gleich mehrfach unsere „Innenstadtberge besteigen“ konnte.
Auch diesmal war bei beiden Trainings, wie schon bei den vorangegangenen, immer wieder zu beobachten, dass Spaziergänger oder auch nur „Sonnenhungrige“ zuerst erstaunt unser Tun beobachteten und dann, neugierig geworden, hinterfragten, was wir denn da so treiben. Ob nun von denen jemand sich den natürlich breitwillig preisgegebenen Kontaktadressen bedienen wird, steht auf einem anderen Blatt. Auf jeden Fall wissen nun etliche zig bis – hundert vorher „Unwissende“ nun, was „OL“ ist. Also wieder Umsetzen der bereits früher schon erwähnten „Leibnitzkonvention“ der Internationalen Orientierungslaufföderation (IOF): Öffentlichkeitsnähe und ständiges Erklären des OL. Und allein deshalb haben sich diese Trainings schon gelohnt!
Text und Fotos: Bernd Wollenberg