Oh nein, nicht schon wieder – so zumindest war nicht nur im Berliner Raum der erste Kommentar zu hören, als der Austragungsort der ersten beiden Bundeswettbewerbe 2015 veröffentlicht wurde. Denn der letzte Bundestermin, die Deutschen Meisterschaften der Langstrecke und der Deutschland-Cup 2014 fanden genau in diesem Gelände nördlich des sächsischen Coswig statt – und hatten „dank“ des sehr verwachsenen Geläufs so manchen Schweißtropfen mehr als üblich auf der Stirn der sich dort durchkämpfenden Orientierer heraustreten lassen! Und nun gar bei den „Deutschen Bestenkämpfen im Nacht-OL“?! „Oh Graus, oh Graus“ war denn auch vielerorts in deutschen OL-Landen zu vernehmen. Trotzdem stellten sich dem Ausrichter SSV Planeta Radebeul dann doch über 300 Unverzagte und somit nur wenige weniger als vermutet – die dann feststellten, dass es zwar immer noch durchwachsen und unübersichtlich im dunklen Wald war, aber dank der gerade vergangenen Winterzeit doch nicht ganz so schlimm wie befürchtet.
Diese „DBK Nacht“ ist seit nun drei Jahren auch der erste Wertungslauf der Bundesrangliste mit dem Charakter
eines Langstrecken-OL und wird durch einen nachgeschalteten Bundesranglisten-OL (BRL) der Disziplin Mittelstrecke noch zusätzlich aufgewertet. So ist es also nicht verwunderlich, wenn diese beiden ersten Wertungsläufe bei so manch Ambitionierten dann doch auch die nötige Vorbereitung erfuhren – natürlich auch unserer Aktiven der Region Berlin und Brandenburg, in deren Gefilden bekanntlich auch so mancher deutsche Spitzenathlet durch Studium und Beruf sich zeitweilig aufhält, wie z.B. mit Susen Lösch (Uni Jena). Die aktuell zu den erfolgreichsten deutschen Damen zählende Susen trainiert beim Berliner TSC und nutzt auch diverse unserer regionalen OL für die individuelle Vorbereitung auf kommende nationale und internationale Großereignisse. Sie zählte somit auch für diese beiden ersten nationalen Höhepunkte zu den Topfavoriten und bestätigte das mit einem 3.Platz bei Nacht mit einem nicht einmal Einminütigem Rückstand auf den ersten Platz und einem glasklaren Sieg mit über 3 Minuten Vorsprung über die Mitteldistanz. Leider nicht ganz so erfolgreich dann unsere Platzierungen in den Leistungskategorien der 
Altersklassen 18, 20 und Elite, Susens Trainingspartner Marvin Goericke (Berliner TSC) wurde siebenter im
Elitelauf bei Nacht und achter beim Tagwettbewerb und haderte mit dem ständigen Nieselregen, der ihn als Brillenträger natürlich zusätzlich behindert hatte. Erwähnenswert Platz 9 beim Tag-Elitelauf des inzwischen in der Herren AK 45 startberechtigten Raik Zschäkel (IHW Alex 78) unter den 26 Elitestartern, der damit eigentlich auch recht zufrieden war.
Ähnlich zufrieden dann auch unsere Besten in den Seniorenkategorien bei den DBK Nachtwertungen. Platz 1 und somit „Beste Deutsche“: Gudrun Brettschneider (Damen AK 55), Gerhard Brettschneider (Herren AK 60), Erika Lemnitzer (Damen AK 70) – alle vom Kaulsdorfer OLV und Beatrix Haenelt (Damen AK 65), die ihre Teamkollegin vom IHW Alex 78, Susi Thiel in derselben AK auf Platz zwei verwies. Ebenfalls zweiter Plätze für den Berliner OL für Klaus Schlittermann (ESV Lok Schöneweide), der als über 80´zig zählend in der ältesten ausgeschriebene Kategorie der Herren AK 75 antrat und einmal mehr seine OL-Erfahrung ausspielen konnte. „Vizebeste“ auch Helmut Fillinger (Senioren AK 70 / IHW Alex 78),
Jochen Winkler (AK 65) und Rudolf Herold (AK 60), beide vom Kaulsdorfer OLV.
Beim Mittelstrecken-OL gelang in den Leistungskategorien noch in der H 18 Paul Scholtz (Berliner TSC) mit Platz 4 und Robin Zschäckel (IHW Alex 78) mit Platz 5 sowie in der Juniorenkonkurrenz der H 20 mit Platz 4 für Leo Graumann (ESV Lok Schöneweide und Platz 5 für Sebastian Fleiß (Berliner TSC) noch ansprechende Ergebnisse. Erwähnt sollen u.a. auch die Siege in der Damen AK21 A durch die inzwischen in der AK 40 startberechtigten Daniela Zschäckel (IHW Alex 78), bei den Damen AK 60 durch Barbara Usemann (Kaulsdorfer OLV) und in der Damen AK 65 durch Beatrix Haenelt (IHW Alex 78) werden. Weitere Resultate unter www. https://planetaradebeul.wordpress.com/.
Fotos: Fred Härtel, Eleonore Pohl (Laufszene Sachsen), Bernd Wollenberg
