OL auf Brasilianisch

Zwei Berliner bei WMOC

ol-auf-brasilianisch-1.jpgNanu, wieso zwei? In der Startliste ist eindeutig nur einer, nämlich ich, verzeichnet! Tja – wer kennt denn Kai Ostermann? Richtig: Der Treptower SV und diverse ältere OL´er der Berliner OL-Gemeinde. Kai lebt inzwischen in Chile und startet natürlich auch für seine neue Heimat – und lässt auf diesem Weg alle grüßen!

Doch zum eigentlichen Thema, der Weltmeisterschaft der Senioren, kurz WMOC, die dank der Ausrichtung auf der Südhalbkugel der Erde in den dortigen Frühling gelegt worden sind, in die südbrasilianische Region zwischen Porto Alegre, Canela und Sao Franzisco de Paula vom 1. – 9. November.

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Unter den 24 OL´er aus deutschen Landen ist somit mit mir ein Berliner auf die lange Reise gegangen. Allerdings wurde diese kurz vor Beginn noch einmal hektisch, als die Mitarbeiter der gebuchten portugiesischen Airline TAP genau auf den Anreisetag einen Streik ausriefen. Klar: Umbuchung auf andere Airlines ist kein Problem, nur ging eben meiner kleinen Reisegruppe (Familie Tröße aus Ilmenau und Familie Lösch aus Jena) der geplante Tagesaufenthalt in Rio de Janeiro verloren und alle konnten sich nun besser in die Situation der vielen Streikopfer beim vorangegangenen TV-Superereignis „Lokführer- und Pilotenstreik“ hinein versetzen.

ol-auf-brasilianisch-4.jpgWie fast alle anderen 1 500 nach Porto Alegre angereisten OL-Senioren aus 38ol-auf-brasilianisch-5.jpg Nationen nutzten wir den unfreiwillig gewonnen Zusatztag zum ausgiebigen Sightseeing von Porto Alegre, zugleich auch Startortes der Qualifikation im Sprint. Herrlichster Sonnenschein und über 30 Grad entschädigte etwas. Aber – es gibt eben immer ein „Aber“: diese „besch… bremst zu hohes Glücksgefühl, denn Schweißausbrüche schon beim simplen Atmen oder nur beim Schuhe zubinden sind nun mal nicht jedermanns Sache…

Brrr – dort dann am Folgetag zu der Sprintqualifikation starten! Viel Wasserol-auf-brasilianisch-6.jpg wird erforderlich sein und sicherlich eine Doppelration Magnesium. Doch zum ol-auf-brasilianisch-7.jpgspäten Abend hin zogen schwere dunkle Wolken heran, die erstes Stirne runzeln hervor riefen und wie nun genau andersherum befürchtet kam dann, tatsächlich „pünktlich“ zum Startbeginn lang andauernd und intensiv jeder von den Teilnehmern in den zweifelhaften Genuss, den berühmt-berüchtigten Tropenregen persönlich kennen zu lernen. Nebenbei eine Erfahrung, auf die man zumindest zum erwähnten Zeitpunkt gut und gern hätte verzichten können. Und ich als bekannter Brillenträger fühlte mich einmal mehr „sportlich unfair„ benachteiligt.

ol-auf-brasilianisch-8.jpgDas Parkgelände in Ufernähe des berühmten Rio Guaiba ähnelte, mal die etwas unterschiedliche Flora und Fauna außer Acht gelassen, doch stark unserem „DM-Sprint“-Gelände Großer Tiergarten. Im Gegensatz zu der in Berlins Mitte erlebten Bahngestaltung war hier im „Parque Marinha“ – auch dank des Einflusses der beiden IOF- Advisor, wie schon bei der Elite-WM in Finnland 2013, durch Queraufstellen diverser Bauzäune die Orientierung um etliches technisch anspruchsvoller geworden. So manch einer der Senioren stand dann auch etwas ratlos in diversen Zaunecken herum – nur nutzte mir persönlich das leider nicht allzu viel, denn der Trainingsrückstand durch die Verletzung vom Juli war dann doch noch zu groß. So fehlten mir für das A-Finale „mickrige“ 13 Sekunden…und so erreichten „nur“ 18 der insgesamt 24 deutschen Teilnehmer ins angestrebte A-Finale. Die besten Vorlaufresultate erliefen sich Michael Finkenstädt (H 45, Uslar) mit Platz 1 in seinem Vorlauf, Ingrid Grosse (D 75, Dresden) und Edmund Keil (H 80, Bielefeld) wurden dritte, meine beiden Mitreisenden Renate Tröße (Platz 5), und Steffen Lösch (7.), um nur einige zu nennen, waren ebenfalls ganz weit vorn.

Das völlig andere Finalgelände am Stadtrand von Canela wird als ein sehr verwachsener Wald mit Hanglagen angekündigt.

Impressionen aus Porto Alegre und vom Sprint, Fotos: Ute Lösch, Renate Tröße, Bernd Wollenberg

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