Fuchsjagd in Reinickendorf

fuchsjagd-in-reinickendorf-1.jpgAm Samstag fand in Berlin-Reinickendorf ein ARDF (Amateur Radio Direction Finding), umgangssprachlich Fuchsjagd genannt, statt. Ausrichter war der Distrikt Berlin des DARC (Deutscher Amateur-Radio-Club e. V.) unter Leitung von Karl-Heinz Schade. In Berlin finden üblicherweise 2, der aufs ganze Bundesgebiet verteilten Fuchsjagden, pro Jahr statt.12 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet(!) fanden den Weg zu einem Parkplatz in Hermsdorf, darunter auch 2 Berliner OLer.

Am Vormittag stand die 80m Welle als Orientierungshilfe zur Verfügung. Karte und Kompass trägt man üblicherweise auch mit, spielen allerdings eine untergeordnete Rolle, da sich auf der Karte keinerlei Posten finden, höchstens jene von 1987.
Im Wald gilt es 5 Posten zu finden, welche im Minutentakt abwechselnd bestimmte Signale von sich geben, außer einem immer gleichen Zwischenzeichen, piept der 1. in der 1. Minute jeweils einmal, der 2. in Minute 2 zweimal und so weiter. Nach 5 Minuten verstummt der 5. und der 1. sendet wieder. Eine genaue Uhr ist also von Vorteil. Die Anlaufreihenfolge ist frei wählbar, also wie beim Postennetz-OL.

Ein kurzer Anruf beim Veranstalter genügt und man bekommt die entsprechende Ausrüstung für die auch sonst kostenfreie Veranstaltung gestellt. Das Gerät für den 1. Wettbewerb ist recht handlich, dafür bedarf es knowhow in der Bedienung. Man sucht zuerst das akustische Minimum und hat damit einen recht engen Doppelkegel bestimmt indem sich der Posten befindet. Ist die Richtung unklar kann man umschalten und das Maximum verrät einem die Richtung. Umso näher man dem Posten umso lauter wird das Signal. Hat man sich also auf die Signale eingehört und meint den Fuchs ganz in der Nähe, versucht man binnen der Signal-Minute sein bestes zu geben. Ist der Fuchs endlich erreicht, geht es wieder zu wie beim OL, ein Postenschirm mit SI-Station.
Findet man ihn nicht wartet man nicht selten 5min bis zum nächsten Signal, oder peilt inzwischen die anderen Posten an.
Für Fortgeschritte sind also besonders die ersten 5min wichtig, um sich ein grobes Bild der Standorte zu machen, und die Route zu planen.

Am Nachmittag folgten wir der 2m Welle. Wie man sich leicht vorstellen kann läuft diese nicht so leicht durch den Wald und kann vielfältig abgelenkt werden. Der Empfänger, meistens alles Marke Eigenbau, ist deutlich größer und damit unhandlicher, allerdings zeigt es an der lautesten Stelle immerhin direkt zum Posten. Direkt ist aber bei der Streuung der Wellen ein sehr relativer Begriff. Im Gegensatz zum Vormittag kann man in der Nähe des Postens schon mal das Gefühl haben, das Signal komme von allen Seiten. Hat man alle 5 Posten gefunden, oder keinen Plan wo man noch suchen soll, findet man per Karte oder auch per Signal (genannt Bake) zum Ziel zurück.

Dort angekommen konnten die beiden Berliner OLer leider nicht alle Posten vorweisen. Dies zeigt aber auch dass das Amateurfunkpeilen eine wirklich interessante Alternative zum OL darstellt, wo es wirklich darum ging, die Posten überhaupt zu finden. Wo findet man schon so ein Niveau.

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