Vorab: Das mit dem Dünengelände für Etappe vier und fünf war, vorsichtig ausgedrückt, etwas „fehlinterpretiert“. Zwar durchaus nicht allzu weit von der Küste entfernt, stelle zumindest ich mir unter „Dünencharakter“ keinesfalls diverse Steingruppen und dichtbewachsene Hanglagen vor. Doch der Reihe nach: Wie bereits mitgeteilt, gab es am „Ruhetag“ u.a. auch einen Biathlon-OL. Zum Abschluss sah es dann so aus, dass Sebastian Fleiss, der als 17-jähriger in der H21 starten musste, dann doch rein körperlich den „Erwachsenen“ Tribut zollen musste – mit 1:42 min Rückstand auf den Schweden Jan Dalheimer reichte es zu Platz 5, sein noch ein halbes Jahr jüngerer Vereinskamerad Paul Scholtz wurde 10. In der Konkurrenz der über 40-jährigen kam Bernd Wollenberg dann auf Platz 16. Sebastian und Paul kamen bei der „Preislotterie“ dann noch zu einem netten Souvernir.
Die O-Ringenetappen 4 und 5 waren, wie eingangs erwähnt, doch eher „schwedisch“ vom Geläuf her zu beschreiben. Wenn auch vielfach der Charakter früherer Ostsee-OL auf Rügen (Stubnitz, Granitz) zumindest reliefmäßig vorhanden war, gab es doch diverse Steinfelder und noch mehr Blocksteine und Kuppen, die unser „mitteleuropäisches“ Auge eher als Riesenstein interpretiert hätte. Sehr interessant jeweils auch das WKZ – müssen die Veranstalter doch die fast 25000 Gesamtteilnehmer irgendwie „unterbringen“. Die Transportlogistik ist inzwischen fast genauso wichtig, wie Karte, Bahn, Ort des WKZ – denn Tausende von Autos einigermaßen nah unterzubringen, grenzt manchmal schon an Zauberei. Zum Abschlusstag war dann doch ein Punkt erreicht, wo gar nichts mehr ging: Im Verkehrsfunk wurde „großräumiges Umfahren von O-Ringen“ empfohlen – OK, nur, wenn man selbst hinwill? Statt 45 Minuten Fahrzeit von unserer Unterkunft waren es dann tatsächlich fast eine Stunde mehr geworden…
Ach ja, wir haben ja OL betrieben – wieder gab es natürlich mal bessere, mal nicht so gute Resultate. Klar, mit den Superhelden wie Seriensieger Thierry Gueorgiou , Jonas Leandersson, Jerker Lysell oder auch Tove Alexandersson können wir uns nicht vergleichen – und der Hype um sie herum ist einfach nur erstaunlich und zeigt, welchen Stellenwert OL in Schweden hat. Wer weiß, vielleicht ist ja eines der zig Kinder, die da um den Presseplatz herum ausdauernd auf ihr Autogramm warteten, mal selbst „da oben“. Immer wieder bewundernswert, mit welch freundlicher Ausdauer die beiden Sieger Tove und Thierry jeden, aber auch tatsächlich jeden dieser Wünsche erfüllte.
Aus NOR-Sicht ist auf jeden Fall hervorzuheben, dass das „Opa-Oma-Papa-Mama-Sohn-Duell“ der Familie Thiel/Zschäckel doch diesmal recht eindeutig vom Jüngsten entscheiden wurde: Robin kam von Tag zu Tag besser zurecht und überraschte wahrscheinlich sich selbst und erlief sich mit Platz Neun zur Schlussetappe einen ausgezeichneten 23.Platz in der H 18. Papa Raik dann in H 45-1 Platz 37. Das beste Resultat mit einem dritten Platz zur 5. Etappe und insgesamt nach den fünf Tagen für die NOR-Region in der H45-1: 7. Nils Schmiedeberg, der damit einmal mehr seine Klasse unterstrich. Weitere gute Platzierungen u.a. Henriette Käding (19. D 18), Katrin Kubald (29. D 45 Kurz), Beate Schrenker (22. D 21 Motion), Solveig Kapischke (26. D 21 Motion), Fritz Helbig (17.H 16 Kurz), Paul Kusber (11. In der Jugendmotionkategorie H 17-20 kurz), Willi Helbig (27.H 16 kurz), Elisa Wolf (37. D17-20 kurz), Bjarne Wolf (40. in der H 10)…
Alle weiteren Ergebnisse wie immer unter www.oringen.se.
Zusammengefasst: Es war wieder ein Erlebnis, unter so vielen gleichgesinnten zu laufen, sich auch mal zu verlaufen und dabei dann festzustellen, dass es zigfach, was schreibe ich, eigentlich hundert- oder gar tausendfach anderen auch so geht. Und – im Gegensatz zu vielen früheren O-Ringen war 2014 zur 50.Auflage auch der Wettergott mit den OL´ern wohl zufrieden: Eine Woche lang schönster Sonnenschein – und so wird O-Ringen dann wohl allen auch positiv in Erinnerung bleiben.
P.S. Die ersten 267 Anmelder für O-Ringen 51 im Raum Boras sind schon registriert, unter ihnen auch drei Berliner…