Hitzeschlacht und Schlängellauf

So ein OL´er ist ja einiges gewöhnt, erst recht, wenn es sich wie hier bei den WMOC bei Pecs um gestandene Veteranen der unterschiedlichsten Couleur handelt. Aber sind die Dolinen des Karstgeländes schon Herausforderung an sich, flatterndes Nervenkostüm hinzu wegen der immerhin doch „Weltmeisterschaft“ der Senioren, unwegsamer Untergrund, der sich dazu gesellt und so manche Aufmerksamkeit verlangte, um nicht zu stürzen – hatte sich Meister Petrus auch noch mit einer Öffnung der Sonnenpracht hinzu gesellt, die seinesgleichen sucht, bis zu 35 Grad im Schatten und nur hie und da ein Miniwölkchen oder eine kaum spürbare Prise Windlein…

hitzeschlacht-und-schlaengellauf-2.jpghitzeschlacht-und-schlaengellauf-3.jpg

Wen verwundert es da, dass sofort „bestraft“ wurde, wer auch nur ein kleines Momentchen Unkonzentriertheit zuließ…, selbst die späteren WM-Medaillenträger wurden da nicht verschont. Die Vielzahl und stark unterschiedliche Tiefe der diversen Löcher und Senken stellten an die Konzentrationsfähigkeit vom ersten bis zum letzten Meter höchste Anforderungen und selbst kleinste Unaufmerksamkeiten führten meistens zu diversen „Kletterpartien“, die speziell bei dieser Hitze keinen begeistern konnten.

Aus deutscher Sicht mit einmal Gold (Helmut Conrad) und zweimal Bronze (Michael Thierolf und Tassilo Schmalfeld) sah es noch recht gut aus, erstmals gewannen auch Portugal und Moldawien Edelmetall. Nur im NOR-Bereich gab´s fast nix – doch Stopp! Unsere Brigitte Schmiedeberg verbesserte sich im A-Finale der D 75 von der 9.Startposition auf einen sensationellen 7.Rang! Und nicht einmal 30 Sekunden fehlten zu Platz 6!!!

Ebenfalls verbessern gegenüber ihrer Startposition konnten sich besonders Jürgen Ziesche, der im B-Finale der H 60 auf einen ausgezeichneten 2.Platz vorlief und Ingrid Walter, die sich bis auf Platz 5 vorarbeitete.

hitzeschlacht-und-schlaengellauf-4.jpgIm Ziel hatte die für alle Eventualitäten bereitstehende Feuerwehr schon recht früh erkannt, dass statt Waldbrand wohl eher „Körperbrand“ entstehen kann und sprühte freudestrahlend (zumindest ihre Brandmeister strahlten um die Wette!) das begehrte Nass in die Menge. Und keiner schien darüber traurig zu sein, ganz im Gegenteil: Schon vor dem Start aber erst Recht nach erfolgtem Zieleinlauf nutzen viele, sehr viele dieses Zusatzangebot.

Die Tage von Pecs werden sicherlich in Erinnerung bleiben als „viel heiß, viel Unterholz und viel tiefes Loch“ – sich jedoch einreihen in die Vielzahl von angenehmen Erinnerungen an eine schöne und gelungene OL-Woche.

Bernd Wollenberg

P.S. Leider waren selbst bis 22.00 Uhr Ortszeit die Endergebnisse des Mecsek-Cups noch nicht veröffentlicht – klar ist jedoch, dass Sebastian seinen 3.Platz nicht halten konnte und wohl auf Platz fünf zurück gefallen ist. Ziemlich klar ist auch, dass Luca-Esther Adorjan mit einem für sie ausgezeichnetem 4.Platz in der Tageswertung wahrscheinlich noch auf Endplatz fünf vorlaufen konnte. Über den Abschluss von Peter Adorjan ist völlige Unklarheit gegeben, so dass ich diese Resultate nachreichen werde.

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