Busch und Tann und steile Hänge

Oje oje, das hatte so mancher mal laut, mal leise, vor sich hin gemurmelt – manche auch sicherlich fast mit Tränen in den Augen! Nach zwei von sechs Etappen der „Sechs Tage von Österreich“ kommen sich speziell unsere Berliner OL´er zum Teil vor wie Gemsen, gepaart mit Wühlmäusen.

Dbusch-und-tann-und-steile-haenge-2.jpger Reihe nach: Etappe 1 führte den Tross von 840 Teilnehmern aus immerhin 28 Ländern in ein Gebiet bei Aspang, ca. 40 km südlich von Wiener Neustadt, an die Grenze der im Winter paradiesisch anmutenden Wintersportregion des voralpinen Mittelgebirges. Allerdings meinten die Bahnleger es „besonders“ gut mit uns – denn nach knapp 1,5 – 2 km (je nach AK und Geschlecht) „durfte“ die Karte vom gewöhnungsbedürftigen 1: 7500 (warum eigentlich? 10 000 wären auch OK gewesen – bleibt sicherlich das Geheimnis der Ausrichter) „gewendet“ werden und weiter ging´s mit 1:4000 und 2m-Konturen. Das wäre an und für sich ja nicht schlimm gewesen, wären da nicht richtig grüne Fichtenbestände, die sich mal so mit sehr dicht bewachsenem Laubwald und als Krönung auch noch mit älteren Kahlschlägen ablösten. Das Ganze dann auch noch „durchpflügt“ von gefühlten Hunderten von Gräben, die unten wie an den Seiten – aber auch oben auf den Kämmen dazwischen – richtig intensiv mit allem, was Mutter Natur zu bieten hatte, bewachsen waren: Bromm- und Himbeeren, hinzu Brennnesseln, irgendwelche 1 – fast 2 m hohe Blumensträucher und vermutlich verschmitzt grinsend, da rinnen „getarnte“ Disteln. OK, wer ganz ganz hinten startete und konsequent keine eigene Route wählte, konnte dann erstellte „Straßen“ nutzen, aber speziell Ingrid und Bernd Walter sowie auch ich „durften“ anderen dank recht früher Startzeiten diese wundervolle Erlebnis vorbereiten. Wie zudem die Höhenmeter und Luftlinienkilometer zustande kamen, ist mir trotz mehrfacher gemeinamer Auswertungen noch immer nicht ganz klar. Einziger Trost – alle muten da irgendwie durch!

busch-und-tann-und-steile-haenge-3.jpgZur Siegerehrung versprach dann Gesamtleiter Gottfried Tobler Besserung für Etappe Zwei. Stimmte auch irgendwie – diese Kahlschlagpassagen fielen weg, dafür ging´s nun ganz nach oben: Per Sessellift hinauf auf und dann noch etwas höher zum Start am Kampstein mit über 1467 m. Also „Down Hill – OL“?! Denkste! Denn ehe es zum Ziel an der Liftstation die bestimmt in „Schwarz gekleideten“ Abfahrtspisten vom Endposten in den Zieleilauf hinabging (Aua für die Knie!!!), waren, nein welch Zufall aber auch, immer wieder noch Anstiege dabei, die schon mal fast 100 m am Stück sein konnten. OK, es war halb- bis ganz offen, allerdings hatten sie vergessen, diverse Knüppel und Steine vorher abzulesen – so dass speziell für die Älteren auch immer ein bisschen Angst im Marschgepäck mitgeschleppt wurde. Fehlerquellen waren nun etliche Fels- und Steingruppenposten, in denen bzw. um die Drumherum natürlich ähnliche Gebilde auf die anstürmenden OL´er warteten. Klar, Erlebnisse sind das schon, sich da hindurch zu wuseln und einige aus deutschen Landen boten bis jetzt den diversen internationalen Startern ihr schwarzrotgoldenes „Wir reden mit“, Doppelbronzesieger Tassilo Schmalfeld führt z.B. souverän die H 75 an, Erika Lemnitzer konnte gar in der D 65 die Etappe 2 siegen – ein großer Topf Honig war ihr Preis. Auch andere Berliner haben den Handschuh in den Ring geworfen: Daniela Zschäkel in D 35 will ganz vorn mitmischen, genau wie Henriette Käding in D14, Robin Zschäkel in H 14 oder auch Katrin Kubald in D 40, Ingrid Walter in D 70. Verfolgen könnt Ihr unsere Ergebnisse im Netz, vielleicht wird Berlin ja zumindest in einigen Kategorien mit vorn stehen nach dem 6.Tag, möglich scheint es erst einmal zu sein.

Morgen nun geht’s hinüber in ein Militärübungsgelände bei Wiener Neustadt – vom Infobild her ähnlich wie die Potsdamer Parforceheide…

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