Das war O-Ringen 2015

das-war-o-ringen-2015-1.jpgWieder ein Erlebnis, O-Ringen 2015

Die ausgedehnten Wälder um Boras, einer Kleinstadt ca. 80 km östlich von Göteborg, waren Heimstatt für 18 000 Orientierer aus insgesamt 45 Ländern, darunter solch eher seltener anzutreffende wie Grönland (2), Indien (1), Montenegro (1), Türkei (3) oder Uganda(1). Unter der Bezeichnung „Tyskland“ waren 131 Teilnehmer aktiv. Damit liegen die deutschen Starter eher im hinteren Mittelfeld in den Teilnehmerzahlen, allerdings auch – leider – in der Masse derdas-war-o-ringen-2015-2.jpg Resultate, abgesehen vom als „Rahmenwettbewerb“ ausgetragen „Orienterings-Skytte“ (vgl. Extrabericht zum Biathlon-OL). Als beste Deutsche in den Wettkampfkategorien über alle fünf Tage kann sich die Vorsitzende des Trainerrates, Heidrun Finke (RSV Hannover) auch auf Grund ihrer jahrelangen Eliteerfahrungen auf den 5.Platz der D 55 platzieren. In die „härteste“ internationale Konkurrenz, den Elitekategorien der D/H 18, 20 und 21 trauten sich lediglich sechs Starter, die diese Ergebnisse erreichten: H 18 E2: (101 Starter): 27.Joris Hochstetter, 47. Paul Pasda ,H 20 E 2 (20): 10. Florian Pasda (alle Uni Jena), H 21 E2 (104). 72. Marvin Goericke (Berliner TSC), H 18 E (120): 109. Veit Slodowski (Uni Jena), H 20 E (119): 98. Sebastian Fleiß (Berliner TSC).

das-war-o-ringen-2015-3.jpgAus unserer Region waren neben den bereits beiden Elitestartern des Berliner TSC traditionell wieder auch diverse weitere „Skandinavienfans“ aktiv: Gleich 26 mal waren Orientierer des OLV Potsdam, Treptower SV, Kaulsdorfer OLV, IHW Alex 78, der Berliner Turnerschaft und des Berliner TSC kreuz und quer durch die schwedischen Wälder unterwegs. Und die hatten es diesmal so richtig „in sich“! Wenn selbst in offiziellen Berichten schwedischer Medien von „außergewöhnlich schweren OL-Etappen“ berichtet wird, soll das schon was heißen. Es ist deshalb auch durchausdas-war-o-ringen-2015-4.jpg nicht verwunderlich, dass eigentlich die gesamte schwedische Nationalauswahl zwei Wochen vor der inzwischen begonnenen Weltmeisterschaft in Schottland die enormen, kraftzehrenden Etappen, wegließen und lediglich am „Elite-Sprint-Tag“ (vgl. vorheriger Bericht) sich dem Starter stellten.

das-war-o-ringen-2015-5.jpgNeben der orientierungstechnischen Herausforderung der skandinavischen Postensetzung nebst komplizierter Routenwahl im wie immer sehr exakt und detailliert aufgenommenen, feingliedrigen Geläuf zehrten die gefühlten „Tausende“ von Sumpfpassagen in feinstem Zusammenspiel mit Kletterpartien durch mitunter undurchdringlichem Bewuchs gekennzeichneten steilen Anstiegen mit dem bekannt steinigen Untergrund schon bei der ersten Etappe stark an den mehr oder weniger antrainierten Kraftreserven. „Sicherheitshalber“ absolvierten etliche an den Anreisetagen doch die eine oderdas-war-o-ringen-2015-6.jpg andere „O-Technikeinheit“, um sich an die Darstellung auf skandinavischen Karten einzustellen. Schnell musste jeder, mitunter recht schmerzhaft, erkennen, dass schnelles Laufen á lá „Brandenburger Wälder“ gar nichts einbrachte – aber den „alten Hasen“ unter uns war das ja längst bekannt… Neben den OL-Starts gab es natürlich wieder ausreichend Zeit, gemeinsam unter Freunden eine herrliche Urlaubswoche zu verbringen und so manch saftiges Stück Fleisch grillte dann an den langen Sommerabenden dann auch vor sich hin. Speziell die beiden Teams der Berliner Turnerschaft und das-war-o-ringen-2015-7.jpgdes Berliner TSC trafen sich. und nicht nur wegen der vielen mitgereisten Kleinstkinder, gleich des öfteren nicht nur auf der Zielweise – auch das gehört bei einer langen OL-Woche eben dazu: Freundschaften pflegen und erneuern.

Unsere regionalen Ergebnisse fallen natürlich, je nach Engagement und angestrebten Leistungsziel, sehr unterschiedlich aus. Während eben sich Katerina Wollmerstädt über einen 6.Platz bei der Schlussetappe der D 35 M freute, freuten sich z.B. Harald Walter (IHW Alex 78) in der H 45 K oder Tobias Schwartz (Berlinerdas-war-o-ringen-2015-8.jpg TSC), H 35 K über ihr Durchkommen. Das ist eben das Kennzeichnende für das Erlebnis „O-Ringen“: OL für Jedermann und jeden Leistungsanspruch – einige mit täglichen ausgiebigen Tagesauswertungen, andere eben bei Spiel und Spaß. Aber alle zusammen, wie bereits erwähnt, im familienähnlichen Zusammentreffen mit alten und neuen Freunden und sich dadurch auch näherem Kennenlernen – auch Vereinsinternen.

Ergebnisse für Interessierte sowie auch die Möglichkeit, seine Bahnen mit anderen zu vergleichen, findet Ihr unter www.oringenonline.se.

Text und Fotos: Bernd Wollenberg

Veröffentlicht in Berichte und markiert mit .