Antalya-O-Festival 2019, persönliche Eindrücke

antalya-o-festival-2019-persoenliche-eindruecke-1.jpgWährend im Garten die letzten Blümchen erfroren sind, haben wir bei Antalya sechs überwiegend schöne OL´s bei über 20 lauschigen Grad genossen. Das Orgbüro war im Hotel SERA stationiert, wo man auch hätte preisgünstig Quartier nehmen können. Wir konnten als Hausfremde nur bis ins Vestibül vordringen; der unglaubliche Pomp, mit Lüstern, Spiegeln, Polstern in bester Trump-Geschmacklichkeit war schon einigermaßen beeindruckend.

antalya-o-festival-2019-persoenliche-eindruecke-2.jpgAm Montag ging es per Bustransfer 15 km Richtung Osten in ein Dünnengelände. Ebenfalls beeindruckend oder erschütternd war die unglaubliche Vermüllung dieser Non-Touri-Strandbereiche. Auf der Sandbank, die wohl gelegentlich überflutet ist, stehen primitive Stelzenhütten, und an Land einige in Folie gehüllte einfachste Fischerhütten, umgeben von Trödel und Müll kubikmeterweise. Diese ausgeprägte Gleichgültigkeit der unmittelbaren eigenen Umgebung gegenüber war auch bei den weiteren Fahrten in die Umgebung auffällig.

Das Gelände war schnell belaufbar, detailreich, unübersichtlich und gut für Fehler geeignet.

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Am Dienstag sind wir ein knappes Stündchen in ein wunderschönes, kräftig gewelltes, gut bis weniger gut belaufbares, gut zu orientierendes und mit nicht sehr kuscheligem Unterwuchs bestandenes Gelände kutschiert worden.

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Am Mittwoch – wiederum nach 50 min. Bustransfer – bot sich das Gelände geradezu romantisch dar, leicht bis kräftig gewellt, tadellos zu belaufen und zu orientieren, zuletzt mit schroffen Tälern und – obwohl unmöglich – habe ich einen 25-Minuten-Fehler fabriziert.

Zur Komplettierung meines Seelenschmerzes gab´s einen Nachtlauf mit Massenstart – was mir überhaupt ein Gräuel ist – am Stadtrand in einem Dünengelände mit keinem bis undurchdringlichem Bewuchs, wo die Quad-Safaris den ohnehin losen Sand aufgegrubbert und undefinierbare Spuren gelegt hatten; also ich fand´s schrecklich zu belaufen und in strukturloser Weite bei zehn Meter Sicht auch schwierig zu orientieren.

Der Donnerstag sollte der Ruhe und Erholung dienen, also habe wir eine Stadtbustour zur Altstadt unternommen.
So etwas ist schwierig in Antalya, weil es – jedenfalls in Deutschland – keinen passablen Stadtplan gab, und ein Netzplan existiert ebenfalls nicht.
Jürgen wusste immerhin die Liniennummer, aber wo die verläuft konnte man nur ahnen. Die Haltestellen sind alle sehr ordentlich, manche mit einem Ticketautomaten und auch mit einem Schema der Linien. Allerdings wussten wir nicht, welche Station wohl richtig sein könnte, und dann hat sich auch gezeigt, dass es viel mehr Stationen gibt, als auf dem Linienplan und das an den Stationen nicht der Name angegeben ist, sondern eine Nummer.
Also sind wir viel zu weit gefahren, was aber doch interessant und lehrreich war.
Zum Beispiel hatten wir beim Umstieg eine Fußgängerbrücke zu benutzen, mit tadellosen Fahrtreppen und oben kauerten in einigen Ecken Männer, die mit dem Verkauf von Tempotüchern und ähnlichen Kleinigkeiten ein paar Lira verdienen wollten.

antalya-o-festival-2019-persoenliche-eindruecke-6.jpgÜberhaupt war über die gesamte – vielleicht 25 km lange Strecke, die wir passiert haben – ein kleiner Laden neben dem anderen zu sehen, vor jedem saßen ein oder zwei Männer in der Hoffnung auf Kundschaft.
Interessant war die Bustour selbst: der Fahrer ruhig und gelassen, die Fahrgäste beim Einchecken kontrollierend bzw. kassierend,,der Zustieg durch einen Kinderwagen nebst Familie versperrt, der ganze Bus voll bis unters Dach aber dennoch eine ruhige und entspannte Atmosphäre.
Ich hatte insgesamt den Eindruck, dass dort entspannt und rücksichtsvoll gefahren wird.
Ach so – die Altstadt. Also alt ist eigentlich nur der Rest vom Hadrianstor – stündlich 10000-mal geknipst – alles Andere sind nett hergerichtete Souvenirläden und Gaststätten; naja – ist schon ganz hübsch.

antalya-o-festival-2019-persoenliche-eindruecke-7.jpgAm Freitag sind wir endlich ins sehnsüchtig erwartete Felsengebiet bei Selge gefahren worden.
Zuletzt musste der Bus eine rustikale Bergstraße im ersten Gang hinauf. Leider war die Bahn in diesem spektakulären Gebiet ziemlich kurz und wenig ambitioniert, ein paar Mal zickzack und nach Posten 10 war eigentlich schon Schluss; dafür waren über zwei Stunden Anfahrt zu aufwendig.
Zuletzt – am Samstag – gab es einen Drei-Kilometer-Sprint auf dem Gelände der EXPO 2016; eine durchaus sinnvolle Nachnutzung.
Das Gelände ist außerordentlich detailreich, ebenso die Karte, und ich war so mit dem Lesen beschäftigt, dass ich die Orientierung verloren habe und dann dumm rumstand.

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Resumee:
– das Team von EonTours um Yaşar Demiröz hat auch dieses Jahr eine tadellose Organisation geliefert
– die Gelände unterschiedlich, alle Karten sehr gut
– gern wieder mal

Red. Micha Frenzel, 6.11.2019

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