Postenpein und Handgeklapper: DM Sprint in Seesen

Mit dem DM-Sprint/BRL/DM-Mittel -Wochenende am 10. und 11. September startete der OL in Deutschland in die Herbstsaison. Für die Teilnehmer der DM Sprint ging es in diesem Jahr nach Seesen. Mitten im Herzen der mittelalterlichen Stadt warteten anspruchsvolle Bahnen und eine Mischung zwischen Wald, Wiese und urbaner Bebauung auf die Teilnehmer. Anders als sonst üblich gab es bei der diesjährigen DM Sprint nur einen Lauf. Somit hieß es, sofort Vollgas geben. Doch Tempo allein ebnete bei diesem Sprint nicht den Weg zu Ruhm, Ehre und Edelmetall. Mehrere Ebenen, zusätzliche unpassierbare Hindernisse und eine Vielzahl von Durchgängen erforderten eine durchweg hohe Konzentration. Bester Sonnenschein und Sprintdistanzen am oberen Rand der Richtwerte zerrten zudem an der Spritzigkeit. So staunten dann viele Teilnehmer nicht schlecht, als sie im zweiten Teil der Strecke vor einer Burgmauer mitten auf der Straßenkreuzung standen. Ob diese wohl nicht doch einen kleinen Durchschlupf ermöglichte? Tat sie natürlich nicht. Unter den Augen der OL-Regel-Wächter blieb nur der Rückzug übrig. Zahlreiche OLer aus Berlin und Brandenburg verloren durch diesen Routenwahlfehler kostbare Minuten. Andere nahmen einen falschen Posten mit oder gingen den Regel-Wächtern in die Fänge. Da half der eigens vom Veranstalter bereitgestellte SIAC nur noch wenig.

Nun bestens für solche Eventualitäten gewappnet, stellten sich die Teilnehmer der nächsten Heldentat. Statt die DM Sprint im üblichen Format mit einem Vor- und einem Finallauf durchzuführen, entschloss sich der Veranstalter MTV Seesen eine Sprintstaffel auszuprobieren. Das Format 4er Mixed-Sprintstaffeln wird bereits seit einigen Jahren bei den OL-Weltmeisterschaften angeboten. Die nationale Premiere nutzten mehr als 150 Staffeln in den verschiedenen Kategorien. Die Bahnen der Sprintstaffel waren deutlich flotter zu belaufen als die Sprint-Bahnen vom Vormittag. Der Fokus lag hier auf dem hohen Lauftempo. Auch zuvor durch Mauern versperrte Wege boten nun Durchgang.

Am Ende des Sprint-Tages konnten vor mittelalterlicher Kulisse aus Berlin-Brandenburger Sicht folgende Läufer und Läuferinnen mit Applaus oder nach Sehusa-Art mit Handgeklapper bedacht werden:

DM-Sprint:

  • 2. Platz D-65: Beatrix Haenelt (IHW Alex)
  • 4. Platz H-45: Henry Jobst (Kaulsdorfer OLV)
  • 5. Platz D-65: Susi Thiel (IHW Alex)
  • 5. Platz H-10: Louis Antoine Krüger (Berliner Turnerschaft)
  • 5. Platz H-35: Ronny Krüger (Berliner Turnerschaft)
  • 5. Platz HE: Marvin Goericke (Berliner TSC)
  • 6. Platz D-35: Claudia Becker (Berliner Turnerschaft)

Sprint-Staffel:

  • 3. Platz Senioren (ab D/H45): IHW Alex in der Besetzung Raik Zschäckel, Annette Leonhardt und Nils Schmiedeberg

Sonntag ging es dann raus der Stadt und rein in den Wald bei Münchehof. Das bergige Harzgelände mit seinen vielen detailreichen Gebieten bot zahlreiche spannende Postenstandorte. Längere Routenwahlen wechselten sich mit kniffliger Feinorientierung ab. Optimale Voraussetzungen für einen BRL als Mittel- bzw. Langdistanzen sowie die Nachholung der DM Mittel in fünf Kategorien. In der H-40 nutze Sven Hommen (IHW Alex) die Wiederholung der DM Mittel um sich Bronze zu sichern. Gleiches gelang Nils Schmiedeberg (Turbine Neubrandenburg) in der H-45. Dort gab es noch den vierten Platz für Raik Zschäkel (HW Alex).

Foto: Ivonne Jobst

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