Sechs Berliner am Start im Elsass beim „3 jours de Pâques en Alsace“
Beatrix und Stephan Haenelt, Marcela-Victoria Catalan-Lorca, Paul Scholtz, Sebastian Fleiß und Karsten Blume nahmen die über 920 km Anreise in Kauf, um Neuland im OL zu erkunden. Diese drei Oster-OL wurden noch mit einem „Prolog“ in Form eines Sprint-OL durch die historische mittelalterliche Innenstadt von Altkirch erweitert, so dass ein ereignisreiches Osterwochenende zu erwarten war. Lediglich der berühmt-berüchtigte „Wettergott“ drohte ausgerechnet zu den Ostertagen mit Ungemach… – und leider hatten die Kollegen des Wetterdienstes diesmal absolut recht. So wurde schon die recht lange Fahrt z.T. „recht unterhaltsam“. Denn diverse Unfall- und Stauwarnungen am Donnerstagnachmittag „verleiteten“ das TSC-Team zu einer Harzquerung, um einigen der schlimmsten Staus auszuweichen. Das dauerte dann aber auch fast zwei Stunden länger, denn auch dort wartete schon ein Unfallstau auf einer Landstraße…und eine herrliche Winterlandschaft nebst kleinen Schneeverwehungen. Doch bis zum Elsass hin war dann alles vorbei und so konnte das Konzentrieren auf die vier OL-Tage beginnen.
An den Anfang am Anreisetag (Karfreitag) hatten die Veranstalter des OC Mulhouse einen Prolog in Form eines Sprint-OL durch das mittelalterliche Altkirch gesetzt. Neben dem historischen Stadtkern und äußerst engen Durchgängen mit fein gestellten Posten folgten dann durch offenen Parkwald und mit langen Teilstücken das Durchqueren von modernen Siedlungsgebieten. Das Finden der Optimalrouten war im Stress des Sprints dann reine Nervensache. Diesen Herausforderungen stellten sich am Nachmittag des Karfreitags über 600 Startern aus 18 Nationen. Hier erlief sich in der Junioren-Elite (H20E) Sebastian Fleiß (Berliner TSC) am Sprintposten 9 einen sehr guten 3. Platz. 8. Beatrix Haenelt (IHW Alex 78 / Damen AK 65). Den internationalen Eliteeinstand als Platz 13 mit nur 6,5 min Rückstand auf den Sieger Francois Gonon (FRA, 56. Platz der aktuellen Weltrangliste) konnte Karsten Blume (Berliner TSC) als kleinen Erfolg für sich verbuchen.
Tag Eins der drei Wertungsläufe des „3 jours de Paques en Alsace“ bescherte den knapp 1400 Teilnehmern neben zum Teil recht langen Anmarschwegen von den Parkplätzen zum WKZ starke Windböen und ein richtig unangenehmer Dauerregen, der binnen kurzem aus der Zielwiese eine Matschwiese trotz der Hanglage werden ließ. Da zudem der Zieleinlauf auch noch knapp nach einer Kurve gelegt wurde, um das durch den Hang erlangte Tempo bei der Zielquerung nebst Lochung etwas abzufedern, hätte so manch Punktrichter beim Eiskunstlauf für die diversen Pirouetten Höchstnoten verteilt. Leider gibt es diese jedoch beim OL (noch?) nicht, so dass so mancher Zielspurt mit einem heftigen Schlammbad endete. Am Tag zwei regnete es zwar nicht mehr, aber da WKZ nebst Hang und Zieleinlauf identisch war, wiederholte sich das Geschehen des Vortages trotz real vorhandener Versuche, diesmal nicht dem Schlamm zu nahe zu kommen. Die hohen Zahlen der Nichtgewerteten zeugen von diversen Stürzen und Laufabbrüchen! Zum Abschlußtag dann endlich Sonnenschein und alles war vergessen! Da auch die Bahnanlagen speziell auf den vorhandenen „langen Schlägen“ quer über die Karte zumindest in den Hauptkategorien ein geübtes Auge für die besten Routen erforderten und auch sonst in dem durch zahlreiche mit Brombeerranken und hohem Unterbewuchs überwucherten Gruben- und Grabengewirr nebst kleinerer Steinformationen hohe Konzentration gefordert wurde, waren diese Tage doch recht interessant. Speziell die vielen Schweizer unter den 18 teilnehmenden Nationen dominierten in fast allen Kategorien, überließen in nur wenigen Kategorien TOP 3-Positionen den Mitkonkurrenten. Ein Fingerzeig für den 3-Tage-OL im nur durch das Rheintal wenige zig Kilometer östlich gelegenen Schwarzwald? Unsere Ergebnisse in diesem schweren Geläuf: Sebastian Fleiß in der Juniorenelite konnte sich nach zwei Patzern in der ersten und zweiten Etappe zum Finale steigern und vom fünften auf den dritten Platz vorlaufen. Beatrix Haenelt war in der Lage. in ihrer Seniorinnenkategorie AK 65 unter den 31 Gegnerinnen all ihre Erfahrung auszuspielen und verfehlte nur um 40 Sekunden Platz 6 – Platz 9. Unsere weiteren Starter hatten dann doch dieses oder jenes Lehrgeld zu zahlen, insbesondere waren es wohl die erwähnten „langen Schläge“, die ihnen die Zeit für bessere Ergebnisse kosteten.
Das „Drumherum“ war vom erwähnten Regen und Schlamm merklich beeinträchtigt, trotzdem hatten sich die Veranstalter alle erdenklichen Mühen gemacht, eine nette Osterveranstaltung zu bieten. Den Kleinsten bei den gut organisierten Kinder-OL war das alles egal. An ihren Posten lagen ausreichend Ostereier als Postennachweis herum – die werden jedenfalls immer wieder gern zum OL starten, zumindest zu Ostern…
P.S. Einen schönen Eindruck kann der interessierte Leser bei Betrachten der schönen Videos erleben: https://www.youtube.com/watch?v=0AUs0fdq6Vo
Ergebnisse und weitere Informationen: www.3j2015.comulhouse.fr.
Fotos und Bericht: Bernd Wollenberg