Das „Neue Jahr“ hat schon begonnen…

…zumindest in Israel – denn in diesem speziell im Sommer allein rein witterungsmäßig schon „heißem“ Land wird die Saison gewechselt. Somit ist ein OL-Wettkampfjahr eben immer vom 1.Juli bis zum 30.Juni des Folgejahres. Nun, und das spürten wir aktuell beim Sichten unserer Meldeunterlagen. Anfangs dachte ich, dass man uns „vergessen“ hatte – aber wir wurden simpel in die 2013 für uns beide neu zutreffende Kategorie „gesteckt“: 2013 hat also konkret für uns beide schon begonnen.das-neue-jahr-hat-schon-begonnen-1.jpg

Wir, das sind Sebastian Fleiß (nun also H 18) und Bernd Wollenberg (nun also H 65) vom Berliner TSC, die die sog. „Wintermeisterschaft“, vergleichbar etwa mit unserer deutschen Mittelstreckenmeisterschaft, am 27. und 28.Dezember in der Nähe von Bet Shemesh in den Jerusalemer Bergen ansteuerten.

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Schon fast „überangenehme“ 20 Grad und eitel Sonnenschein begleiteten uns durch die typisch struppigen und Steine übersäten Wälder. Wieder auch musste ich bei meinem nun 25.Ausflug in das „heilige Land“ feststellen, dass hierzulande eben fast 85% Orientierung und nur so um die 15% Laufen den OL – Wettbewerb bestimmen und nicht ein einziger der über 400 Starter fehlerfrei den Parcours überstand. Da die Zeiten beider Wertungsläufe zum Gesamtergebnis addiert werden, ist selbst ein guter erster Tag noch lange keine Garantie für den Gesamtsieg. Das musste ich am eigen Leibe erfahren: Über 10 min Vorsprung nach Etappe Eins büßte ich in unübersichtlichem und völlig unmarkanten Grüngelb, bei dem natürlich auch noch fließende Kulturgrenzen und unzählige Steingruppen bis zu 1 m Höhe („natürlich“ von dem ungarischen und seinem tschechischen Partner nur sporadisch dargestellt auf der Suche nach einem kleinen Steinwall (5 m lang, 1 m hoch…) durch eine 19 minütige Suchaktion ein! Zum meinem Glück ging es allen anderen schlussendlich auch so – von den 12 Posten waren nur 3 (!!!) in einigermaßen offenem Gelände.

das-neue-jahr-hat-schon-begonnen-3.jpgSebastian ging es ähnlich, allerdings waren seine Gegner durchweg die Jugendkader des israelischen das-neue-jahr-hat-schon-begonnen-4.jpgOL-Verbandes und Basti war dadurch regelrecht übermotiviert. Vorgewarnt aus seinen ersten israelischen OL –Erfahrungen vom Februar endete Etappe Eins mit lediglich 1:43 min Rückstand zum führenden mehrfachen Meister Idan Lans, allerdings „jagten“ ihn die anderen Kader mit Rückständen zwischen 48 Sekunden bis 2:30 min (Platz Sieben!). Spannung pur also, die auch vom Sprecher in Hebräisch, englisch und auch deutsch verbreitet wurde. Gleich zwei richtige Fehler von je 7 Minuten würden hierzulande jegliche Medaillenhoffnungen ad acta legen, nicht jedoch in Israel – wie beschrieben: Jeder musste durch die „grüne Hölle“. So „hing“ dann Basti eine schiere Ewigkeit auf Platz Eins in der Schnellwertung, ehe dann fast zum Schluss der in Israel als die Nummer ins gilt, dann doch fast 5 min schneller war.

Dass es natürlich auch ein „Drumherum“ gibt, „Apfelsinenernte“ beim OL-Training eingeschlossen, sei nur am Rande erwähnt – genauso, wie weitere Wettbewerbe uns am nächsten Wochenende im Negev erwarten.

Ergebnisse:

H 18: 1. Idan Lans (ISR) 2:08.28 Std., 2.Sebastian Fleiß (GER) 2:15:00, 3.Ori Dervash (ISR) 2:18:42 Std.

H 65: 1. Bernd Wollenberg (GER) 1:41:34 Std., 2. Uri Schweitzer (ISR) 1:51:42 Std., 3. Zwika Dudelsack (ISR) 1:53:34 Std.

Weitere Informationen: www.nivut.org.il

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