Fluch und Segen der Privatisierung

Während wir OL im Bereich der Berliner Forsten wohl nur mehr als eingeschränkt und verbunden mit den unsinnigsten Auflagen betreiben können, ist es im Bereich der Brandenburgischen Forstämter noch einigermaßen „friedlich“. Klar: Konkrete Auflagen müssen und sollen auch unbedingt eingehalten werden und hinzu unsererseits auch logische eigene Beschränkungen (insbesondere eben Wild- und Artenschutz durch bahnlegerische Kunstgriffe wie Wildruhezonen schaffen oder Straßennähe meiden) vorgenommen werden.

Dies alles war bislang im Gebiet um den Werbellinsee meinerseits als Kartenmacher und Bahnleger eine Selbstverständlichkeit, weshalb auch nicht ein einziges mal eine Kritik durch die Forstbehörden kam.

Nun hatte ich erstmals mit den BBM Ultra und Lang eine Gebietsformation mit nahezu 75 % Privatflächen, sowohl Wald als auch Wiesen, Sumpfgebiete und sogar Seen. Abgesehen mal davon, welcher Zeitaufwand erforderlich ist, mit jedem Besitzer zu kontaktieren, ihm den OL nebst kurz-, mittel- und langfristiger „Spuren“ zu erklären, galt es erstmals, diese gefühlten tausende Sonderwünsche zu fluch-und-segen-der-privatisierung-1.jpgberücksichtigen. Bei der BBM Ultra ist mir das noch nicht richtig gelungen – weshalb es dort an einigen Stellen statt violett zu schraffieren eben simpel nur „Grün“ war und ich bis dato auch aus eigenem Routenwahlgefühl annahm, dass bei einer Ultrabahn „großflächiges“ Umlaufen besser sei. OK, aus Fehlern lernt man halt – künftig wird überall eben violett vorherrschen…

Bei der BBM Lang konnte ich nun einiges von vorher gesperrtem nutzen, dafür wieder anderes nicht. Um nicht Pflichtstrecken-OL anzubieten, habe ich, wie mein Vorschreiber richtig erwähnte, eben „Routenwahlzwangsposten“ gestellt und so natürlich doch diesmal entgegen meiner eigenen OL-Auffassung etwas mehr laufbetonte Bahnen anbieten müssen.

Zur Überschrift: Fluch natürlich, dass der Genehmigungsaufwand ein vielfaches höher ist, Segen jedoch, dass so manche Forsteinschränkung nicht gilt und einen Privatbesitzer es überhaupt nicht interessiert, wenn man „seine“ Sumpfgebiete oder Feuchtbiotope quert, einige sogar das Durchlaufen ihres Anwesens gestatteten – und das sogar kostenlos. Natürlich: Die Bahnlage muss allerdings recht kurzfristig „Bauernwünsche“ berücksichtigen – mal weiden die Rinder usw. eben dort, mal hier – und das kann sogar bis 1 Woche vor dem OL-Termin sich ändern…

Trotzdem werde ich auch weiter dort oben versuchen, Anschlußgebiete zu erfassen um Euch auch immer wieder mal „was neues“ anzubieten.

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