Die Weltmeisterschaft OL 2011 vom 10. bis 20. August im Gebiet Savoie Grand Revard (Frankreich) war genialerweise mit einem O-Festival für Jedermann und in allen IOF-Klassen gekoppelt. Dadurch konnten fast 3700 interessierte Teilnehmer aus 40 Ländern auf den originalen WM-Karten, jeweils um einen Tag zur WM versetzt, nicht nur am WM-Flair schnuppern sondern auch am internationalen Niveau schmecken.
Was mir aufgefallen ist:
-Die Anmeldung in Chambery war in fünf Minuten erledigt.
-Die Wettkampfgelände waren über ein großes Gebiet verteilt, ca. 24 km² äußerst komplexe Karten, erheblich generalisiert.
Bei Betrachtung der gescannten Beispiele erschließt sich nicht die unbeschreibliche Beschwerlichkeit beim Überwinden der Steinfelder, Felsbrocken, Klippen, Spalten, Windbrüche, Unterholz., Kraut– alles nicht so dargestellt, nicht darstellbar.
Ich konnte mich dort nur vorsichtig gehend, balancierend, tastend bewegen – immer in Sorge, den Kontakt zur Karte zu verlieren aber auch um meine körperliche Unversehrtheit.
-Das zahlreiche Erste-Hilfe-Personal war nicht nur Staffage; sie hatten gut zu tun.
-Die Orientierung, die Interpretation von Geländeeindruck und Darstellung war extrem schwierig, und wenn ich nicht auf 20 Meter genau war, ging eine schreckliche und zeitraubende Sucherei los. Ehrlich gesagt fand ich etliche Standorte grenzwertig, meine Möglichkeiten begrenzt, habe an manchen Posten 20 Minuten verloren und kann nicht verstehen, wie die guten H60èr hier 11 bis 15 min/km laufen.
-Die Organisation, Gestaltung des WKZ, Bustransport, Start, Kartendruck, Ziel, Rechentechnik alles perfekt.
Am Ziel eine ziemlich große Videowand, auf der man in 30 Meter Entfernung die Zielübertragung online oder eingespielte Sequenzen aus dem Gelände verfolgen konnte. Der Aushang der Ergebnisse hat gefühlt etwas lange gedauert, allerdings muss man auch den großen Papierbedarf für einen Ausdruck berücksichtigen.
-Ordnung und Sauberkeit waren preußisch – überall standen Abfallbehälter, während des Wettkampfes haben Abfallsammler jeden Schnipsel aufgehoben, wiederholt wurde gemahnt, nicht in den Wald zu kacken – aber es gab keinerlei Waschmöglichkeit.
-So dreckig nach dem Lauf, hatten wir wenig Lust, auf die Nachmittagsläufe der Weltelite zu warten. Wäre auch unwahrscheinlich, dass die kleine deutsche Nationalmannschaft, in diesem Gelände punkten kann.
-Auch beim O-Festival war Deutschland mit 50 Startern zwar doppelt so zahlreich, als Kanada oder Japan aber nicht viel mehr, als Ukrainer.
-Aus dem Feld unserer Nachwuchshoffnungen habe ich im Bereich H20 bis H21E immerhin 8 Teilnehmer gefunden aber mit Svetlana Charushnikova (Potsdam) nur eine D21.