World Masters Orienteering Championships 2011 (Tagebuch)

Aus Berliner (KOLV-)Sicht berichtet

world-masters-orienteering-championships-2011-tagebuch-1.bmpZu den WMOC haben sich 13 Berliner für die Sprint-Wettbewerbe angemeldet und 14 für die Langdistanz.
Am Donnerstag, dem Tag meiner Anreise in Pecs, Weltkulturhauptstadt 2010 in Südungarn, trafen sich, in nicht geplanter Weise, in einer nostalgischen Kellergaststätte bereits die ersten vier KOLV´er mit Anhang.
Bei erster Anreiseauswertung wurde gleich der Treff für das Sprinttraining ausgemacht.
Beim Sprint Model Event, wie es offiziell heisst, waren wir schon sechs Aktive aus dem Verein. Die Karte stellt ein Neubaugebiet am Südrand von Pecs mit sehr viel Grün und wenig Verkehr dar. Es soll Ähnlichkeiten mit dem Finalgebiet haben.
Die empfohlene Bahn war flugs absolviert, einige Posten noch dazu. Jetzt sind wir topfit! Oder auch nicht. Kerstin hat hier ihre erste 4000er Karte in der Hand gehabt. Und was da alles drauf war?
Abend waren dann schon 7 Aktive anwesend.

2. Juli
Jetzt ist die Qualifikation schon wieder vorbei. Morgens grauer Himmel, vormittags Sonnenschein, pünktlich zur Nullzeit ein Regenschauer und ab halb Zwei wieder Sonnenschein. Ein irrer Wetter-Mix.
Das konnte uns jedoch nicht davon abhalten mitzuhalten. Die Bahnlegung war an einigen Stellen recht anspruchsvoll. Vermeintliche Routen über Innenhöfe entpuppten sich als Sackgassen, so dass enorme Umwege gelaufen werden mussten. Auch an der westlichen Stadtmauer wurden aus 80 Meter Luftlinie locker 250 m Laufstrecke.
So erreichten Erika, Gudrun, Gabriela und Gerhard das A-Finale. Kerstin kam ordentlich durch und war zufrieden. Barbara, Michael und Eberhard hatten noch Probleme.
Ingrid Walter hatte einen Spitzenlauf und erreichte ebenfalls das A-Finale. Weitere A-Finalisten sind Jürgen Ziesche und Michael Frenzel. Bernd Walter und Bernd Wollenberg verpassten klar die erforderliche Leistung.
Mit 7 A-Finalisten von 13 Startern haben wir Berlin ordentlich vertreten.

Deutsche Topplatzierungen erreichten wieder Helmut Conrad und Tassilo Schmalfeld, sie gewannen ihre Quali-Läufe.

3. Juli
world-masters-orienteering-championships-2011-tagebuch-2.bmpGeschafft, das Finale ist Geschichte. Geschichte erlaufen hat sich auch Helmut Conrad, er ist wieder Seniorensprintmeister, Platz 3 an Tassilo Schmalfeld.
Dazu gab es noch 6 weitere deutsche Top-20-Platzierungen, darunter die von Gerhard in der H 55! Auch alle anderen Berliner A-Finalisten bestätigten die gestrige Leistung.
Das Gelände hatte einen ganz anderen Charakter als die Quali. Ein großes Neubaugebiet mit angrenzendem Park. Gelegen an einem Berghang, nach Südwest abfallend und durch 2 größere Täler geteilt. Schnelle Entscheidungen und ständiger Kartenkontakt bei hohem Lauftempo waren die Garanten für gute Platzierungen.

Morgen dann ein „Ruhetag“, er wird genutzt um sich mit den Eigenheiten des Mecsek-Gebirges, den Karsteinbrüchen, auch Dolinen genannt, bekannt zu machen.

4. Juli
Die Mehrheit unserer Gruppe hat das Trainingsgelände mehr oder weniger intensiv als Trainingseinheit genutzt. Die Dolinen im Trainingsgebiet haben alle ein „chen“ verdient. Aber ein erster Einblick, auch zur Belaufbarkeit war möglich.
Denn Rest des Tages haben Gudrun und ich zu einem ausgiebigen Stadtspaziergang außerhalb der Touristenzone genutzt. Da gab es alles von „fein“ bis „da kann man drin wohnen?“ zu sehen. Auch einige sehenswerte Ausblicke waren dabei, u.a. vom Schneeberg.

5. Juli
„Sommer, Sonne, Hitze“ und OL – das passt einfach nicht zusammen. Die Wärme schlauchte bereits vor dem Start. Fast einen ¾ Liter Wasser vor dem Start. Das Gelände am Nordhang des Mecsek bestand aus unzähligen Tälern, Seitentälern, Rinnen, Mulde und Gräben. Diese Vielfalt hat vielen unserer Starter den Nerv und die Kraft geraubt, sowie einige bessere Platzierungen verhindert.
Nach dem ersten von zwei Qualifikationsläufen (Zeitaddition beider Rennen) haben Erika und Gerhard noch große Chancen das A-Finale ihrer Kategorien zu erreichen.
Alle anderen Berliner haben z.T. Mühe das B-Finale zu erreichen.
Die besten Tagesplatzierungen aus deutscher Sicht erreichten Michael Thierolf, Helmut Conrad und Tassilo Schmalfeld – alle belegte am Ende Platz 1.

Berliner Plätze: Gabriela 37., Gudrun 32., Frank-Peter 36., Michael Buchmann 45., Kerstin 43., Barbara 34., Gerhard 15., Bernd Wo. 33., Jürgen 22., Erika 6., Michael Fr. 22., Ingrid 41., Eberhard 39. und Bernd Wa. 43..

6. Juli
Gefühlte 30 Grad begleiteten die Aktiven auf dem Trip durch den ungariscworld-masters-orienteering-championships-2011-tagebuch-3.jpghen Karst. Wiederum überwiegend offenes Gebiet mit vielen Mulden und die erwarteten Dolinen machten das Orientieren für die besseren Orientierer zu einem schönen Erlebnis. Einigen brachten sie jedoch auch verderb.
Gerhard hatte scheinbar eine sehr starke Gruppe erwischt, ähnliche Leistungen wie Diethard Kundisch oder von Manfred Hicketier reichten nur zu Platz Dreizehn, während erstere unter den ersten Fünf rangierten. Doch es hat für das A-Finale gereicht.
Erika hatte einen rabenschwarzen Tag und rutschte auf Rang 36 ab!
Verzweifelt kämpften Frank-Peter, Michael und Jürgen in ihren Läufen, leider verpassten sie den Einzug in A-Finale.
Berliner Plätze nach 2 Quali-Läufen: Gabriela 33., Gudrun 31., Frank-Peter 28., Michael Buchmann 42., Kerstin 44., Barbara 25., Gerhard 13., Bernd Wo. 34., Jürgen 17., Erika 36., Michael Fr. 16., Ingrid 41., Eberhard 42. und Bernd Wa. 41..
Helmut Conrad und Michael Thierolf siegten in ihren Kategorien, Talle wurde „nur“ 2., Peter Wichmann 6..

7. Juli
„Ruhetag“! Wer rastet der rostet. Also rein in das Arboretum von Pecs, ein schönes Fleckchen Erde, ruhig und schattig. Danach noch ein wenig wandern mit schönem Rundblick auf die Stadt. Mittag essen und dann kurz mal nach Harkany ins Thermalbad. Und schon war die halbe Gruppe wieder vereint. Kerstin, Gabi und Micha mit Anhang waren schon da und haben uns sofort erkannt. Damit war der Tag schon gelaufen. Die Fehlenden sind an Europas größte Badewanne gefahren.
Morgen dann ins große Finale.

8. Juli
Auch heute eine Affenhitze bei tollem Sonnenschein. Und die schlug zu, heute hatte ich einen der schwärzesten Tag der letzten Jahre. Teilweise auf kurzen Distanzen ging mir der Überblick verloren, zum Posten 15 wollte gar nichts mehr gehen. Was ich da herum irrte, Wege fand, die mühsam auf der Karte zuordnete und doch falsch war, oh je!
Die anderen kamen überwiegend in ihren Kategorien besser zurecht, was die Platzierungen auch zeigen. Aber die Wärme machte allen zu schaffen. Heute Abend treffen sich alle 8 Aktiven des KOLV mit ihre 4 Begleitern zu einem Abschiedsessen, ehe wir uns dann verstreuen, nach Kroatien, Österreich oder nach Hause.

Alles in allem waren dies lehrreiche Tage mit Spaß und Freude.

Nächstes Jahr geht es dann im Harz auf ein neues Senioren-OL-Abenteuer!

Berliner Plätze im Finale:
A: Gerhard 77.,
B: Gabriela 40., Gudrun 14., Barbara 47., Erika 6., Jürgen 2., Michael Fr. 59., Frank-Peter 18., Ingrid 5.,
C: Kerstin 14., Eberhard 44., Bernd Wo. 14. und Bernd Wa. 40..
D: Michael Buchmann 8..

Links:
Karte Sprint Modelevent http://tajfutaspecs.hu/images/wmoc2011/maps/wmoc_sm.jpg
Karte WMOC Sprint-Quali http://www.tajfutaspecs.hu/routegadget/cgi-bin/reitti.cgi?act=map&id=5&kieli=
Karte Sprint-Finale http://tajfutaspecs.hu/images/wmoc2011/maps/wmoc_komlo_sf_all.jpg
Karte Lang Modelevent http://tajfutaspecs.hu/images/wmoc2011/maps/wmoc_lyukas_hars_lm.jpg
Karte Lang 1. Quali http://tajfutaspecs.hu/images/wmoc2011/maps/wmoc_lq1_szarvaskut_1.jpg
Karte Lang 2. Quali http://tajfutaspecs.hu/images/wmoc2011/maps/wmoc_lq2_vizfo_1.jpg
Karte Lang Finale http://tajfutaspecs.hu/images/wmoc2011/maps/wmoc_lf_szuado_1.jpg
Ergebnisse alle Tage WMOC http://wmoc2011.hu/results
Ergebnisse Mecsek-Cup http://tajfutaspecs.hu/content/view/565/173/

Das war es. Ich hoffe, einige hatten die Muße dies zu verfolgen.
Hoffen wir auch auf weitere interessante Berichte von anderen Wettkämpfen.

Gerhard

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