Erst Regenschlacht, dann Sonnenschein – so vielfältig kann OL auch sein…

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…jaja, ich soll nicht reimen, macht aber Spaß! Und obwohl Etappe 5 pünktlich zum Startzeitpunkt nass, sehr nass wurde und diverse Brillenträger so manchen Fluch mehr oder weniger Laut von sich gaben, war fast unmittelbar nach Ertönen des Startgongs alles Drumherum vergessen. Mitunter allerdings gleich so stark, dass – leider auch einige unserer Berliner – gleich auch noch ihr O-Vermögen wohl in der Unterkunft „vergessen“ hatten. So gab es in dem sehr fein gegliederten Gelände mit schier unzähligen Pfaden, die schon gegen Wettkampfmitte undeutlicher zu erkennen waren als die vielen neuen „Trampelpfade“ der vielen Hunderte von OL´er Füßen gezogenen. Gut beraten war, wer also diese Tücke von Anfang an erkannte und erst einmal vorsichtig an die Lösung seiner Aufgaben heran ging – sollte man übrigens, abgesehen vom Berliner „Cross-OL-Gelände“, fast überall so machen! Fein gestellte Posten und auch noch recht eng stehend und hinzu wieder dieser merkwürdige Maßstab von 1:7500 mit 5 m Äquidistanz verlangten vom ersten bis fast letzten Meter ein Höchstmaß an Konzentration. Gut beraten war, wer dann die sich mitunter auf den längeren Schlägen anbietenden, dank des Maßstabes „groß“ und „lang“ aussehenden Umwegrouten begab und so zwischenzeitlich etwas „Nervenfett“ sparte. Im „Routegadget“ findet Ihr alle Bahnen – hoffentlich tragen sich auch viele „wahrheitsgemäß“ ein!

Trotz Intensivregens auch im WKZ-Gelände wartete alles voller Spannung auf die Ergebnisliste der Gesamtwertung und zugleich auch auf die Startliste für den Abschlusstag, der nun wieder etwas steilere Hänge und diverse Quertäler, Grabensysteme und – als Höhepunkt – kurz vor dem Ziel auch noch ein Hornissennest im „Angebot“ hatte. Da die „Umstartzeit“ bis 90 Minuten Rückstand zum Sieger ausgeschrieben war, erlebten einige dieser Zeitstarter sogar noch den Zieleinlauf ihrer Kategorienbesten…, doch konnten einige von uns noch guter Hoffnung an den Start gehen, sich in die „Pokalhatz“ einzureihen. Erika Lemnitzer in der D 65 „vorneweg“, Daniela Zschäkel in D 35 auf Platz 2 mit „beruhigendem“ Vorsprung zur Verfolgerin, dieses allerdings auch auf die Führende. Recht aussichtslos mit 4 Minuten Rückstand ging Henriette Käding in der D 14 als vierte in ihr Rennen, knapp 90 Sekunden vor der fünften – das kann schon nerven! Unter die TOP 6 zu gelangen bzw. dort zu bleiben war dann noch das Ziel von Ingrid Walter (D 70), Katrin Kubald (D 40) und Robin Zschäkel (H 14). Begann es am Vortag zum Start zu regnen, war es heute bis zu diesem Zeitpunkt ungewohnt kühl – aber das änderte sich schlagartig: „Klärchen“ meldete sich mit strahlendstem Lächeln zurück und uns standen nun doch wieder recht imposante erst-regenschlacht-dann-sonnenschein-so-vielfaeltig-kann-ol-auch-sein-2.jpgHöhenmeter bevor. Bis jetzt kann ich immer noch nicht mit Gewissheit sagen, was nun besser war: Die tiefen Einschnitte zu Beginn besonders der längeren Bahnen umlaufen oder „durch stürzen“…, ich hatte mich für ersteres entschieden und konnte manchen der Vorstarter „einfangen“ – allerdings war für mich das wohl zu schnell, denn als es „kribblig“ wurde und Minirinnen sich mit Minikuppen und diversen Löchern abwechselten, kamen ungewohnte Fehler (zusammen gut 7 Minuten) zusammen, wieder was gelernt! Dass das auch anderen so erging, ergaben dann die diversen Diskussionen auf der Zielweise, selbst H 70-Souverän Tassilo Schmalfeld musste da einige bange Momente unterwegs erleben. Andererseits profitierten einige unserer Berliner von ähnlichem Missgeschick ihrer Vorläufer, Katrin Kubald und Robin Zschäkel konnten sich auf Platz 5 verbessern und Henriette Käding gar lief, wie schon zu „Prague Easter“, zum Abschluss Bestzeit und besiegte ihre Vorläuferin nicht nur zeitmäßig, sondern auch moralisch. Denn diese versuchte auf einem langen Sprint zum Endposten, mit Ellenbogencheck, Henni aus der Spur zu bringen. Das führte nun offensichtlich zu einem ganz anderen Ergebnis als diese dachte, denn Henni explodierte förmlich, zeigte, dass sie ein sehr gutes Lauftraining absolviert und lief auf den letzten 50 m glatte 4 Sekunden Vorsprung heraus! Bronze! Oder konkreter: Pokal, denn während die ersten, wie Erika, als Siegestrophäe eine blitzblank polierte Granatenkartusche (80 cm!) erhielten, gab es für die nächsten Plätze sehr schöne Pokale – für Henni gar mit rosaroten Stiel, auf was Veranstalter so alles achten… Ach so, vielleicht als „Strafe für Unsportlichkeit“ – die „Checkerin“ hatte „unterwegs“ auch noch einen falschen Posten erwischt…, da hält sich mein Mitleid doch tatsächlich mal ausnahmsweise in Grenzen! Fazit: Berliner können doch etwas in den Bergen ausrichten – und da der anwesende und mitlaufende Bahnleger des JJLVK speziell unsere Nachwuchsergebnisse als bemerkenswert einstufte, werten wir das mal flugs als gutes Zukunftszeichen…

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Alle Ergebnisse, Karten und Bahnen findet Ihr, wie schon erwähnt, im Netz. Die Berliner der Vereine KOLV, IHW, TOLF, KSC und Siemensstadt verteilen sich nun auf halb Europa, einige werden noch im Sommer weiter im OL aktiv, andere zieht es zum Wandern oder schnöde zurück zur Arbeit, alle werden jedoch die sechs Tage von Austria in guter Erinnerung behalten – als eine rundum gelungene und mit viel Herzblut durch die Mannen um Cheforganisator Gottfried Tobler veranstaltete OL-Serie, an die mit Sicherheit alle sich auch noch nach vielen Jahren gern zurück erinnern werden.

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