Bericht zur DM Lang 2023 im Fuß-OL

Zu dieser DM vom 22. bis 24.9.2023 mussten nun also wir mal eine 500-km-Tour auf uns nehmen. Die Zuckelei über die Dauerbaustelle A10 ist wahrhaft schmerzlich, aber ein Abendsprint in Regensburg verspricht immerhin ein zusätzliches Zuckerli.

Das der Sprint nicht in der Altstadt, sondern auf dem Uni-Gelände ausgetragen wird ist zunächst enttäuschend, aber dann erweist sich das Gebiet als hochkomplex mit einer unglaublicher Fülle baulicher Details, wie ich sie zuvor nicht kannte.
Aus der Unzahl von Treppen, Winkeln, Mauern, Durchgängen ergeben sich massenhaft Postenmöglichkeiten und Leseprobleme.
Ich jedenfalls habe erst am nächsten Tag im Nachgang und bei niedriger Geschwindigkeit die Zusammenhänge einigermaßen erfassen können.
Beim P1 z.B. ist mir immer noch nicht eindeutig ersichtlich ob er oben oder unten steht; der Aufzugschacht ist ja in beiden Ebenen vorhanden.

H75 – große Karte – mit Linksklick 3-fach vergrößern

Bei gewaltiger Vergrößerung erkennt man, dass die Linke Treppe ab der Mitte – etwas stärkere Linie – nach unten führt; erkennbar am Zipfel.
Kann das jemand beim Lauf lesen?

Da der besonders fitzelige Bereich nicht sehr groß ist und auch um die dritte Ebene verständlich zu machen sind die längeren Bahnen zweiseitig gedruckt worden.
Weil es so interessant ist, bilde ich hier beide Seiten ab.

H35 T1 – große Karte – mit Linksklick 3-fach vergrößern
H35 T2 – große Karte – 3-fach mit Linksklick

Die 500-km-Anreise zum Sprint in Regensburg hätte man sehr gut mit dem Zug absolvieren können, aber die 40km zur idyllischen Wettkampfwiese mitten im Wald waren ohne Auto nicht zu machen lediglich die „letzte Meile“ als Fußmarsch.

Drei Dinge fallen an dem Gelände auf:
– massive, dichte Grünflächen
– ein engmaschiges Wegenetz
– ein massiges Relief mit wenig Feinstruktur.

Die Versuche hinsichtlich von langen Schlägen enden letztlich auf wenigen und schnellen Wegerouten.
Man kommt natürlich an langen Schlägen nicht vorbei, wenn man für die vorgegebene Richtzeit mit einer endlichen Zahl an Posten auskommen will.
Hier sehe ich wenig Wahlmöglichkeiten und heftige Rennerei.

Bahn der HE – großes Bild – mit Linksklick 3-fach

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Die Bahn H35 finde ich etwas besser, abgesehen von der schlimmen Wetze 12-13.

Bahn der H35 – großes Bild – mit Linksklick 3-fach

Auch die H60 läuft viel auf Wegen, muss aber bei der Auswahl richtig entscheiden.

Bahn der H60 – großes Bild – mit Linksklick 3-fach

Wie ich auf der H80-Bahn – mit H14-Anmutung – 15 Minuten vertrödelt habe macht das RouteGadget sichtbar.

Bahn der H80 – großes Bild – mit Linksklick 3-fach

Simon Harston hatte Funkposten installiert, und der Sprecher hat permanent und lautstark über Zwischenstände und ständig neue Bestzeiten berichtet.

Nach dem Lauf waren die Karten in große Müllsäcke zu werfen, eine pro Landesverband.
Auf Nachfrage wurde 14 Uhr für die Rückgabe angekündigt, und dann hat sich eine wilde Menge auf die Säcke gestürzt, ausgekippt, in den Haufen der zerknüllten Karten nach der eigenen gesucht, aber die Wettkämpfer haben das operativ gut in den Griff bekommen.

Resumee:
– sehr ambitionierte Kartierung
– sehr guter Druck, zum großen Teil im A3-Format
– sehr ambitionierter Sprecher
– wenig durchdachte Kartenrückgabe
– auf der lauschigen Waldwiese war alles – einschließlich Catering und OL-Shops – gut beieinander, zum Glück auch ideales Spätsommerwetter.
Lediglich etwas Wasser zum Waschen hat gefehlt; das war dann bei der Abreise nicht sehr angenehm.

Für die Siegerehrung stand die riesige Mensa der UNI zur Verfügung, einschließlich dem eingespielten Küchenteam. Somit ging die Essenausgabe zügig voran, alle hatten einen Platz, ein Trio hat zur Unterhaltung aufgespielt, und die Siegerehrung hat auch pünktlich begonnen.
Wie immer wurde laut gequatscht, die Beschallung war machtlos, die verschiedenen Einlassungen waren nicht zu verstehen, aber als ein kerniger Bayer das Mikro übernommen hatte lief das Geschehen problemlos.
Zunächst waren die Kinder bis Zwölf und Rahmenläufer dran und zwar bis hin zum Letzten.
Danach wurden – beginnend bei den ganz Alten – alle Platzierten auf ein flaches Podium gerufen und von Madeln in Tracht mit kleinen Gaben bedacht. Alles sehr nett und gründlich, und als nach anderthalb Stunden die Spannung mit der anstehenden Ehrung der Elite ordentlich anstieg, hatte zunächst das Trio wieder einen Einsatz; da sind dann Etliche gegangen.
Aufgefallen ist mir:
– die 47-jährige Karin Schmalfeld hat in der DE mit nur 13% Rückstand Platz 6 belegt
– unsere Region spielt in den Elitekategorien keine nennenswerte Rolle

Meisterschafts-Platzierte aus unserer Region:
– Monika Jensch_______D60_____5/12
– Gabi Lehmann_______D65_____4/8
– Barbara Usemann____D70_____1/5
– Beatrix Haenelt______D75_____2/2
– Carmen Powik ______D19K____3/9
– Anton Weiß _________H12_____3/18
– Leander Fischer _____H14_____4/21
– Lionel Kumbier_______H16 _____3/21
– Hannes Heidrich_____H40_____ 6/17
– Raik Zschäckel______H55_____6/37
– Andreas Spengler____H60_____6/30
– Michael Frenzel______H80_____2/8

Der D-Cup – an gleicher Stelle – war sehr gut organisiert, auch die Kartenrückgabe hat etwas besser funktioniert.
Wegen der kürzeren Bahnen bestand nicht so sehr die Notwendigkeit langer Schläge.

lange Rahmenbahn – großes Bild – mit Linksklick 3-fach

Die Rahmenbahnen sind ja etwas länger, und hier sieht man eine recht gelungene Kombination kurzer und längerer Passagen. Von P4 zu 5 habe ich die ätzende Schotterpiste gewählt, weil die Tour durchs Grün mit erheblichen Risiken behaftet ist und ich so alle Routen bis zum Sichtposten vorplanen konnte.
Kann man natürlich diskutieren, aber bei den RouteGadget-Einträgen steht es 6/1 für diese Route, wobei dieser Eine einen mehr nördlich gelegenen Posten hatte.

Als Resumee aus beiden Tagen ergibt sich für mich – genau wie vor zwei Wochen beim BRL Kassel – dass dichtes Wegenetz verbunden mit dichter Bewachsung zum Wegelauf verleiten oder auch zwingen und internationale Fähigkeiten somit auch bei hochwertigen deutschen OL´s nicht gefordert bzw. gefördert werden.

Insgesamt waren aus unserer Region :
– im D-Cup 4 Teams
– im Schüler-Cup eines
– und in der Rahmenstaffel 5 Teams aktiv
die aber keine vorderen Plätze erreichen konnten.

Micha Frenzel, 27.9.2023

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