Nach einer kurzen Pause geht es heute endlich mit unserer Interview-Reihe weiter. Inzwischen wurde der Thüringer 24-Stunden-OL offiziell auf das nächste Jahr verschoben. Jetzt bleibt abzuwarten, wie es mit den anderen größeren Wettkämpfen in diesem Jahr aussieht. Auch kleinere Veranstaltungen wie der Crosslauf „Rund um die Kaulsdorfer Seen“ können leider vorerst noch nicht stattfinden. So möchten wir euch mit ein paar interessanten Beiträgen weiterhin bei Laune halten.
Das Orientierungslauf ein Sport für jedes Alter ist, beweisen unsere Senioren Erika Lemnitzer (Kaulsdorfer OLV) und Michael Frenzel (ESV LOK Schöneweide).
Erika läuft schon seit Jahren regelmäßig in ihrer Altersklasse (momentan D75) ganz vorn mit. Ihre letzten größeren Erfolge waren 2018 der 3. Platz bei der Senioren-Weltmeisterschaft in Dänemark im Sprint, jeweils ein 2. Platz in 2019 bei der DM Ultralang und DM Mittel und ein 1. Platz bei der DM Lang 2019.
Erika wie geht es dir? (In Zeiten von Corona)
Es geht mir gut, ich bin gesund.
Inwiefern hat Corona dein OL-Jahr 2020 verändert?
In Ermangelung anderer Freizeitmöglichkeiten habe ich am Anfang zu viel Sport getrieben, so dass ich jetzt Probleme mit meinen Gelenken habe.
Wie sieht dein Training momentan aus?
Laufen geht zur Zeit gar nicht, deshalb fahre ich jeden Tag 10 – 20 km mit dem Fahrrad. Das Trainingsangebot von Katrin und Sven in der Wuhlheide habe ich sehr gerne wahrgenommen. Morgens mache ich noch 10 – 15 min die Gymnastikübungen vom Montagtraining, da bin ich für den Tag beweglich.
Wie hältst du deine Trainingsmotivation aufrecht?
Motiviert bin ich immer. Mein Körper braucht einfach Bewegung und frische Luft.
An welchen Wettkämpfen möchtest du 2021 teilnehmen, sofern es erlaubt sein sollte?
Ich wünsche mir, dass unsere regionalen Wettkämpfe bald wieder stattfinden können.
Hast du dir andere Ziele für dieses Jahr gesteckt?
Für andere Ziele habe ich noch keine Planung.
Was vermisst du am fehlenden OL am meisten?
Ich vermisse besonders das OL-Erlebnis und die Gemeinschaft mit anderen Sportlern.
Michael hat im Jahr 2019 bei fast jeder Deutschen Meisterschaft abgeräumt. Bei der DM-Ultralang, -Mittel und -Lang erzielte er in der H75 jedes Mal den ersten Platz!
Micha wie geht es dir? (In Zeiten von Corona)
Mir gehts gut – gesundheitlich und auch finanziell – da ich Rentner bin und somit daran gewöhnt ein geringeres Einkommen zu haben und ziemlich viel zuhause zu sein.
Seit wann machst du OL und wie alt warst du da?
Ich habe 1973 im Forst Wilhelmshagen – da war ich vorher noch nie – meinen ersten OL mitgemacht, ohne Ahnung, wie es geht und worauf ich mich einlasse; war auch ziemlich lange unterwegs. Das war ein schwerer Einstieg, denn ich musste mit Dreißig in H 21 starten, bin nie vorher eine Stunde lang gelaufen und hatte von Karte und Kompass Null Ahnung.
Wie bist du damals zum OL gekommen?
Mich hat ein Kollege bequatscht – Klaus Schlitterman – der das damals mit geringer Intensität betrieben hat.
Inwiefern hat Corona dein OL-Jahr 2020 verändert?
Da ja alle größeren und auch die internationalen Wettkämpfe ausgefallen sind, auch die DM-Staffel, die wir organisieren wollten, ist es ziemlich öde gewesen.
Wie sieht dein Training momentan aus?
Ganz mau; weil ich beim Laufen Kniebeschwerden bekomme, habe ich mich bisher nur im Fitnessstudio trimmen können – und das ziemlich gut – und nun gar nicht – und das merke ich sehr, und das macht mir mehr Sorgen, als dieses Virus.
Wie hältst du deine Trainingsmotivation aufrecht?
Das fällt mit sehr schwer, weil der Anreiz durch Wettkämpfe fehlt.
An welchen Wettkämpfen möchtest du 2021 teilnehmen, sofern es erlaubt sein sollte?
Wenn es denn körperlich überhaupt wieder möglich sein sollte, möchte ich wieder zu den knackigen Läufen in GER und im Ausland fahren.
Hast du dir andere Ziele für dieses Jahr gesteckt?
Nichts Nennenswertes.
Was vermisst du am fehlenden OL am meisten?
Alles, was den OL ausmacht: das Rumreisen, die vielen anderen Landschaften und Eindrücke, die jedes Mal neuen Herausforderungen an die Physis und den Grips, die entspannte Atmosphäre auf der Wettkampfwiese und das damit verbundene Abschalten vom Alltag.
Vielen Dank an Erika und Micha, dass ihr euch die Zeit genommen habt, auf unsere Fragen zu antworten und ein paar Bilder beizusteuern.
