Wenn es wie jedes Jahr die Orientierer der Seniorenkategorien aus aller Welt wie die Zugvögel gen Süden zu den World Masters Orienteering Championships (WMOC) zieht, sind unter den Startern der Damen und Herren zwischen 35 bis aktuell 95 Lebensjahren auch immer Berliner anzutreffen. In diesem Jahr zieht der Treck der gestandenen Orientierer zwischen dem 07.-13. Juli in das Nordgebiet der dänischen Hauptinsel zwischen Kopenhagen und Hilleröd. Unter den 142 Startern mit dem nationalen Kürzel „GER“ werden unsere Starter bis auf wenige Ausnahmen sicherlich sich, dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles – nur die Teilnahme, nicht der Sieg, ist entscheidend“ folgend, kaum unter den ersten platzieren können. Die doch recht große deutsche Präsenz ist sicherlich auch der räumlichen Nähe zu Dänemark geschuldet. Allerdings: Im Feld der teilnehmenden 45 Nationen sowie 45 Startern ohne Nationenangabe sind wir allein von der Starteranzahl auf Rang 10. Ganz vorn – natürlich wie immer – Schweden (844), Finland (654) und Norwegen (553). Mit je nur einem Teilnehmer starten Argentinien und Kasachstan gar nicht vertreten ist Afrika.
„Hoffnungsträger“ auf Medaillen und TOP 8 – Platzierungen sind aus deutscher u.a. Helmut Conrad (TU Dresden) in der H 75 (3 Vorlaufgruppen á 80 Starter), Kristin Hagen-Ritzenthaler (D 40 – TSV Jetzendorf, 2 Vorlaufgruppen), in der H 70 Ludwig Genderjahn (Post SV Dresden) und Dieter Conrad (Wissenschaft Quedlinburg) mit je 5 Vorlaufgruppen. Mit der gleichen Anzahl von Konkurrenten haben auch Helmut Härtelt (Planeta Radebeul) und Wolfgang Krause (Wiss. Quedlinburg) in der H 60 zu kämpfen. Gegen „nur“ rund 320 Konkurrenten muss Michael Thierrolf (H 55 / TSG Bad König) sich auseinandersetzen. Spannend dürfte schon der Vorlauf im Sprint der H 50 werden, starten doch Exweltmeister Michael Finkenstädt (OLV Uslar) und Nils Schmiedeberg (Turbine Neubrandenburg) in der gleichen Vorlaufgruppe gegeneinander, hier versucht der als laufstark bekannte Raik Zschäckel (IHW Alex 78 Berlin) auch noch mitzuhalten. Sicherlich wird auch die Berlinerin Erika Lemnitzer (Kaulsdorfer OLV) versuchen, in ihrer Startkategorie D 75 mit nach vorn zu laufen.
]Interessant dürfte die D 40 – Vorlaufgruppe von der bereits erwähnten früheren Juniorenweltmeisterin Kristin Hagen-Ritzenthaler (damals in Berlin siegte sie unter ihrem Mädchennamen Liebich und startete für den KOWEG Görlitz) sowie ihrer deutschen Mitstreiterinnen Katerina Wollmerstädt (Berliner TSC) und Annegret Wetzel (Robotron Dresden) werden, starten sie doch gegen die frühere Weltklasseläuferin Annika Björk (OK Linne / Schweden). Noch interessanter die 2. Vorlaufgruppe, denn die beiden deutschen Starterinnen Katrin Lorenz-Baath (TSV Jetzendorf) und Claudia Becker (Berliner Turnerschaft) können später zumindest immer wieder davon erzählen, dass sie gegen die immer noch superstarke Simone Niggli (Schweiz) gelaufen sind , denn das ist vielen Elitedamen nie vergönnt gewesen…
Älteste deutsche Starterin ist einmal mehr Brigitte Schmiedeberg (Turbine Neubrandenburg), die in der D 80 mit etwas Glück auch noch in die TOP 8 laufen kann. Weitere Informationen unter http://www.wmoc2018.dk
Bernd Wollenberg