Das erste Projekt des im Januar neu gegründeten Landesverbandes Biathlon in Brandenburg (LVBB e.V.) war die Durchführung der ersten Deutschen Meisterschaften im Biathlon-Orienteering am 4.April 2016 am Waldrand von Groß Schönebeck in der Schorfheide in der Disziplin „Luftgewehr-Sprint“. Das gezeigte Interesse in der Region war überraschend groß, immerhin knapp über 50 vorwiegend aktive Orientierungsläufer, unter ihnen Starter aus Tschechien, Belgien und Litauen, hatten sich bis zum Meldetermin registrieren lassen, 41 von ihnen beendeten dann diesen Wett
bewerb. Die zu den Gründungsvereinen gehörenden SV Schorfheide (zuständig für das Schießen und die dazugehörige Luftgewehranlage) und der Berliner TSC zuständig für OL-Karte und OL-Bahnen) haben sich bemüht, diesen Event für alle zu einem Erlebnis werden zu lassen. Maßgeblich wirkte natürlich auch WWOP Germany vor allem an der Vorbereitung der Karte mit, indem der kaum von irgendwelchen Vereinen bezahlbare Aufwand zu großen Teilen übernommen wurde.
Unter Ze
itdruck geriet diese erste Meisterschaft allerdings speziell durch das Einführen in die Regeln des Schießablaufs und erste praktische Schießübungen der überwiegend im Schießen noch unerfahren aktiven Orientierer (immerhin 30 Starterinnen und Starter!). eines, weil dadurch erst mit Verzögerung die Die unbedingt notwendigen Grundkenntnisse des Ablaufs in der Teilstrecke „Schießen“ mussten alle erst einmal erlernen, denn ohne diese ist grundsätzlich ein Start bei einem Biathlonwettbewerb nicht zulässig. So konnten sie sich bei einem vorgelagerten „Sommer-Biathlonwettbewerbs“ das auch schon einmal praktisch ansehen. Die entstandene Wartezeit bis zum offiziellen Start wurde aber auch aufgrund des ersten richtigen Frühlingstages als nicht so tragisch empfunden und hatte für den Wettkampfablauf auch keine Auswirkungen. Wegen des notwendigen Schießens musste der stark „verkrautete“ Waldrand in der Nähe des Schießgeländes in die Bahnlegung eingebunden werden, somit waren alle nahe gelegenen OL-Posten via Wegenetz erreichbar. Die Kategorien D/H 14, D/H 60 und Beginner hatten es dadurch orientierungstechnisch gesehen recht einfach, erst die längeren Bahnen führten dann durch das dünenähnliche, fast durchweg mit Kiefern bewachsene Laufgebiet. Eine Besonderheit des Biathlon-OL ist, dass nach einer ersten Teilstrecke das Liegendschie
ßen und nach einer zweiten OL-Runde dann das Stehendschießen erfolgt. Also ähnlich den sportinteressierten Fernsehzuschauern hinlänglich bekannten Ski-Biathlon – nur eben mit dem Unterschied, dass hier eben eine OL-Bahn mitentscheidend ist. Wie allgemein beim Biathlon üblich, gab es für „Fehlschüsse“ dann „Zusatzmeter“ in Form von „Penaltys“ , oder volkstümlich auch „Strafrunden“ genannt. Für die beiden Herrenkategorien 19 (Elite) und 40 betrug eine Runde knapp 280 m, alle übrige
n hatten 100 m im „Angebot“. Während die aktiven Biathleten an der Orientierung scheiterten (ein vorheriges Angebot zur OL-Schulung wurde leider, auch ferienbedingt, nicht genutzt), hatten etliche aktiver Orientierer doch ein wesentliches Mehr an Laufkilometern zu absolvieren. Allerdings: Mit 80-100 % Trefferquote konnten dann doch etliche von ihnen die Kampfrichter der „Profibiathleten“ überraschen, allerdings waren diese schon öfter bei Biathlon-OL´s angetreten und hatten teilweise schon an Weltmeisterschaften und Weltcups mit Erfolg teilgenommen.
Weitere Biathlon-OL sollen nun folgen, so wird es im Verlauf dieses Jahres noch drei weitere Wettbewerbe mit Luftgewehr geben, die dann zusammen mit diesem ersten Wettbewerb als Cupwettbewerb „3 aus 4“ (die drei besten Ergebnisse von den 4 Wettbewerbe werden in simpler Zeitaddition gewertet) ausgetragen, nähere Informationen hierzu folgen auf dieser Website sowie unter
www.biathlonorienteering-germany.de und www.wwop-germany.de.
Die ersten Titelträger „Deutscher Meister im Biathlon-Orienteering“ heißen:
– Ronja Fell (D 19 E, Berliner TSC)
– Bettina Rudert (D 40 , IHW Alex 78 Berlin)
– Erika Lemnitzer (D 60 , Kaulsdorfer OLV)
– Henrik Rudert (H-14, IHW Alex 78 Berlin)
– Leonhard Grassow (H-18, Kaulsdorfer OLV)
– Martin Ahlburg (H19 E, IHW Alex 78 Berlin)
– Sven Karstädt (H 40 , Berliner TSC)
– Rolf Thiel (H 60 , IHW Alex 78) 
Alle Ergebnisse unter den aufgeführten Websites.
Text: Bernd Wollenberg
Fotos: Bettina und Andreas Rudert, Karten: Bernd Wollenberg
