Heißes OL-Wochenende des Berliner TSC

„Heiße“ OL des TSC beim Oranienburger OL-Wochenende

heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-1.jpgEs gibt bekanntlich überall viel zu sehen, so auch in und um das nördlich von Berlin gelegene Oranienburg, urkundlich erstmals 1216 um die durch den Markgraf von Salzwedel, Albrecht der Bär, rund um die Wasserburg „Bothzowe“ als „Bötzow“ erwähnt. Dieser hatte im Zuge der Kolonisierung der bis dato heidnisch-slawischen Gebiete östlich der Elbe zur Absicherung seiner Gebiete in den Ländereien Teltow und Barnim etliche, z.T. noch heute auffindbare Burgen errichtet. Unter Kurfürst Joachim II. wurde anstelle der alten Burg Bötzow ein Jagdschloss errichtet, aus dem nach der Hochzeit des Großen Kurfürsten Friedrich-Wilhelm von Brandenburg mit der Prinzessin Luise-Henriette von Oranienburg (1646) erst ein Schlossneubau im holländischen Stil,heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-2.jpg später dann nach Umbau durch den bekannten Preußenkönig Friedrich I. um 1690 herum noch unter seinem damaligen Namen Kurfürst Friedrich III das erste barocke Lustschloss der Mark entstand, das zu seiner Zeit das attraktivste aller Schlösser darstellte (vgl. Geschichte der Stadt Oranienburg, u.a. unter www.oranienburg.de). Um dieses Schloss herum starteten nun die beiden Wertungsläufe zur BBM im Sprint-OL, zugleich auch eines Wertungslaufes der „Deutschen Parktour“, die seit diesem Jahr den Sprint-OL als Jahreswertung innerhalb des neuen deutschen Orientierungssportverbandes DOSV fungiert. Zurück zum heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-3.jpgOranienburger OL-Wochenende und speziell den beiden sonntäglichen Sprintwettbewerben. Wer von den Sprintern nicht vor, zwischen oder nach dem Rennen der beiden Teilwettbewerbe des DPT-Wertungslaufes im Rahmen der Berlin-Brandenburger Meisterschaften im Sprint-OL sich die Zeit genommen hatte, das berühmte Schlossareal und den sich anschließenden Schlossgarten genauer zu betrachten, hatte während der Läufe nicht annähernd Zeit, von diesen Anlagen auch nur ein Quäntchen aufzunehmen, zu schnell waren die Lauftempi auf den einzelnen Bahnen ausgelegt. Dass das vorzeitige Sommerwetter mit für die Jahreszeit erstaunlichen 34 Grad eine zusätzliche Erschwernis darstellte, soll nicht groß extra betrachtet werden…

heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-4.jpgWer von den Sprintern nicht vor, zwischen oder nach dem Rennen der beiden Teilwettbewerbe desheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-5.jpg DPT-Wertungslaufes im Rahmen der Berlin-Brandenburger Meisterschaften im Sprint-OL sich die Zeit genommen hatte, das berühmte Schlossareal und den sich anschließenden Schlossgarten genauer zu betrachten, hatte während der Läufe nicht annähernd Zeit, von diesen Anlagen auch nur ein Quäntchen aufzunehmen, zu schnell waren die Lauftempi auf den einzelnen Bahnen ausgelegt. Dass das vorzeitige Sommerwetter mit für die Jahreszeit erstaunlichen 34 Grad eine zusätzliche Erschwernis darstellte, soll nicht groß extra betrachtet werden…

Das Bahnteam des Berliner TSC um Hans-Peter Blome (Karte und Bahnentwurf), Urs Trösch und Bernd Wollenberg hatte zwar sehr viele Posten gesetzt und auch ständige Richtungswechsel eingebaut, die jedoch keinen der versierteren Sprinter unter den 133 Teilnehmern in irgendeiner heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-6.jpgForm irritieren konnten. War speziell bei den Senioren der AK 45 Exweltmeister Michael Finkenstädt (OLV Uslar) unangefochtener Favorit, musst derheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-7.jpg frischgebackene deutsche Sprintmeister Marvin Goericke (Berliner TSC) schon alle antrainierten Temporeserven mobilisieren, um seine Kameraden des Trainingsteams des Uralteuropameister Jürgen Haase (Anfang der 70´ziger Jahre des vorigen Jahrhunderts über 5000 m und 10 000 m) abzuschütteln. Denn auch Martin Ahlburg (IHW Alex 78), Sebastian Fleiss (Berliner TSC) sind bekanntlich schnelle Läufer. Und mit dem Aufsteiger aus der H 18, Leo Graumann (Lok Schöneweide) war der Bronzemedaillengewinner der H 20 der DM Mittel auch ein sehr schneller weiterer Konkurrent „unterwegs“ und auch der Junior Leon Kollenbach (SC Helsa) und Raik Zschäkel (H 45/IHW Alex 78) sind bekanntlich auch sehrheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-8.jpg heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-9.jpgschnelle Orientierer… Schlussendlich setzte sich Marvin in 28:38 min doch recht eindeutig vor Sebastian (30:54 min), Leo (31:18), Leon (32:11) und den zeitgleichen Martin und Raik (je 32:12) durch und festigte so seine Führung in der Deutschen Parktour – und gewann eigentlich erwartungsgemäß auch den Titel des Berlin-Brandenburger Sprintmeisters. Nicht ganz so stark die Damenkonkurrenz. Auf der wenig Orientierungsvermögen fordernden Bahn setzte sich Friederike Graumann (Lok Schöneweide / 32:13 min) knapp vor der Bronzegewinnerin der Deutschen Meisterschaften, Annika Kulow (Berliner Turnerschaft / 33:37 min) durch. Während auf Platz drei der Parktourwertung die Hamburgerin Helena Olson (SC Klecken / 34:43 min) einlief, war auf Platz vier dann die Drittplatzierte der „BB-Meisterschaft, Isabell Jänich (Kaulsdorfer OLV / 36:49 min) zu finden. Wie bereits erwähnt: Eein sehr schneller Doppelsprint!

Ähnliches Bild auch in den anderen Kategorien, kaum ein Sieger konnte nach den zwei Läufen wesentliche Vorsprünge „herauslaufen“, lediglich in der D35 konnte Daniela Zschäkel (IHW Alex 78) die zweitplatzierte Annegret Wetzel (Robotron Dresden) heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-10.jpgmit mehr als 5 min besiegen. Etwas Spannung in der D 18, würde die nach längerer Krankheitspauseheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-11.jpg wieder aktiv trainierende Henriette Käding (Kaulsdorf) der immer stärker werdenden Marie Herrnhold (Berliner TSC) „Paoli“ bieten können und in der H 18 der Jugendauswahlläufer Henning Kapischke (OK Mark Brandenburg) es schaffen, den bekannt schnellen Läufer Robin Zschäkel (IHW Alex) „abzufangen“? Beiden Herausforderern gelang das nicht, Marie siegte in vor Henriette, dritte wurde Hanna Bringezu (OLV Potsdam), bei den Jungs siegte Robin vor Henning und – da Paul Scholtz als Postensetzer und –bewacher nicht mitlaufen konnte – erlief sich den Bronzerang mit Leon Bauer ein weiterer Vertreter der immer besser werdenden „Brandenburger Mark –OL´er. In der D 55 konnte die Schweizerin Scherrer (OLG Basel) knapp über 3 min vor Viola Kaiser (Lok Bad Schandau), in der H 55 Gerhard Brettschneider mit exakt 3 min seinen Bruder Hartmut (beide Kaulsdorfer OLV) auf die Silberrängeheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-12.jpg verweisen.

Ein interessanter Gast war der zweitplatzierte der H 65, der Däne Hans-Christoph Strip vom OK Ballerup: Derheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-13.jpg nutzte das OL-Wochenende mit dem am Sonnabend vorgelagerten Mittelstrecken-OL in Schmachtenhagen, um dort auf einer Kriegsgräberstätte aus dem 1.Weltkrieg Ahnenforschung zu betreiben: Der Großvater seiner Mutter wurde dort 1915 beigesetzt… – OL also auch zur Geschichts-und Ahnenforschung, ein völlig neuer Aspekt.

Diesen NOR-Wettbewerb über die Mitteldistanz am Vortag auf der neu erstellten Karte(1:10 000) kennzeichnete auch mehr Hitze als vorab zu erwarten war, trotz unserer Befürchtungen konnte aber dank der Zusammenarbeit mit dem Forst eine durch die sehr hohe Waldbrandwarnstufe 3 sich „drohend“ abzeichnende Waldsperre verhindert werden – auch, weil Start und Ziel sowie das Bahnsystem gegenüber dem Forst garantierte, dass „im Falle des Falles“ alle OL-Starter binnen 10 Minuten aus dem Wald holbar gewesen wären…

heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-14.jpg heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-15.jpg heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-16.jpg

Die Kartenarbeit hatten sich Hans-Peter Blome und Bernd Wollenberg aufgeteilt, die Bahn dann letzterer konzipiert, um aus dem kleinen Geländestück das möglichste für eine Mittelstrecke „heraus zu holen. Die Beobachtungen „unterwegs“ zeigten denn auch, heisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-17.jpgdass offensichtlich das machbare hohe Tempo neben der bereits erwähnten sehr hohenheisses-ol-wochenende-des-berliner-tsc-18.jpg Lufttemperatur mit zunehmender Wettkampfdauer einige doch „grau“ wurden und sich O-Fehler häuften. Mittelstrecken im Orientierungssport sollen ja auch gerade das texten, hohe Konzentrationsfähigkeit und hohe physische Belastung kennzeichnend sein. Die Ergebnisse drücken das auch weitestgehend aus.

Das angebotene Kuchenbüffet nebst Getränken (Großes Danke an Marvins Oma Inge Goericke und an unsere unverwüstliche Doris Linkwitz) wurde von allen dankend angenommen, auch durch das anwesende Fernsehteam von „Oberhavel – TV“ (im Internet unter http://www.ohv-tv.de), die mit dem nun Führenden der DPT der Herren-Elite ein Interwiev führten und sich durch diesen Doppelsprint erstmals auch dem OL widmeten.

Fotos: Fred Härtel, Mirko Schütze, Hans-Peter Blome, Bernd Wollenberg

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