Bergiges OL-Wochenende

bergiges-ol-wochenende-2.jpgGleich zweimal konnten zum Anfang der Osterferien nur wenige Autostunden voneinander entfernt Höhenmeter bei zwei OL gesammelt werden. Am Sonnabend mehrmals über die Müggelberge bei den Berlin-Brandenburger Staffelmeisterschaften und am Sonntag bei der ältesten deutschen OL-Veranstaltung überhaupt – der 58.Kreismeisterschaft Quedlinburg in den Harzhängen bei Bad Suderode. 30 Staffeln mühten sich um die Medaillen durch die Müggelberge. Etliche der 90bergiges-ol-wochenende-3.jpg Starterinnen und Starter waren dabei doch recht nah an ihrer Leistungsgrenze angekommen. Nicht unbedingt nur wegen der vielen Höhenmeter und teilweise recht fein gestellten Posten, sondern auch dem Umstand geschuldet, dass „dank“ des Ferienbeginns ihre Vereinsteams sonst hätten gar nicht starten können. Ein ganz großes Lob also diesen Mutigen, denn ohne sie wären diese Meisterschaften gar nicht möglich geworden. Durch die steilen und teils schroffen, steinübersähten Harzhänge kämpften sich über 120 Mutige – und überraschend selbst für den Veranstalter 12 über die anspruchsvolle Elitebahn der Herren.

bergiges-ol-wochenende-4.jpgSonnabend, 28.März: Erwartungsfroh verlief der Start zur Staffel – waren doch seit längerer Zeit die Müggelberge nicht mehr für den OL genutzt worden. Das Team des ESV Lok Schöneweide hatte sich alle Mühen gegeben, diesen OL rundum gut zu gestalten. Dass es als gelungen bezeichnet werden kann, zeigte sich auch darin, dass bis auf wenige Ausnahmen noch alle zur Siegerehrung anwesend waren. Das ist bedauerlicherweise längst nicht immer so. Zumindest sollte das eigentlich von den Medaillenträgern grundsätzlich erwartet werden! Die Bahnen waren einer bergiges-ol-wochenende-5.jpgMeisterschaft würdig gelegt und verdienen den Vermerk „Anspruchsvoll“. Wer sich die Zeit nimmt und mal auswertet, was da so gelaufen wurde, stellt einmal fest, dass es nur wenigen gelang, die vorhandenen Richtzeiten der einzelnen Kategorien zu erreichen und zugleich auch, dass einige auch offensichtlich überfordert waren. Das lag sicherlich auch etliche Male daran, dass um die Staffeln „voll zu bekommen“ so manche/r in um etliches entfernte ungewohnte Kategorien starten mussten. Nochmal also speziell diesen bergiges-ol-wochenende-6.jpgDank und Anerkennung für ihren Einsatz im Interesse ihrer Teams! Leider wurden speziell in den Hauptklassen weibliche und männliche Jugend (D 18 nur 1 Team / H 18 nur 2 ) und den Damen mit nur 2 Teams wohl doch der gewählte Termin zum Ferienanfang zum Verhängnis. Die Mädchen des Köpenicker SC gewannen vor den beiden „AK-Teams“, bei den Jungen machten die beiden Teams des OK Mark Brandenburg aus Michendorf den Wettbewerb „unter sich aus“. Den Damenwettbewerb entschied der Kaulsdorfer OLV mit Thessa Jobst, Gudrun Brettschneider und Isabell Jänich vor dem TOLF Berlin für sich. Die Herrenkonkurrenz mit gleich neun Wettbewerbern gewann der Berliner TSC I mit Bartholomej Mazan, Sebastian Fleiß und Marvin Goericke vor OLV Potsdam II und dem Treptower SV.

Sonntag, 29.März: 1000 m zum Start und bergauf – OK. Aber keiner wußte, dass „Bergauf“ hier über 100 m waren und recht heftig bergiges-ol-wochenende-7.jpgvom Bad Suderoder „Felsenkeller“ nach Passieren der Straße nach Friedrichsbrunn auf einer schmalen Nase im „Zick-Zack“ hinauf nur noch per „Kraxeln“ machbar war. Somit waren fast alle Starter sehr intensiv erwärmt, manch einer sosehr, dass die Querpassagen zu den ersten Posten prompt mit orientierungstechnischen Fehlern absolviert wurden. Meistens äußerten sich diesebergiges-ol-wochenende-8.jpg durch falsches Interpretieren der Höhenlage der von den Quedlinburgern gern verwendeten Posten an kleinen Objekten im Hang. Die Bahnen forderten höchste Konzentration über die gesamte Laufstrecke, zumal die vielen Steinformationen mit den fein gestellten Posten zum Teil sogar Schritte zählen einforderten. Ein Hochgenuss also für die Fans von Orientieren, der von den mehr auf Tempolauf ausgerichteten Anwesenden dann nicht so hoch ausfiel… Unsere regionalen Vertreter vom OLV Potsdam und Berliner TSC kamen unterschiedlich stark zurecht. Erstmals in der Herren-Elite sich versuchend lief Sebastian Fleiß als sechster in 1:29:38 Std. über die 10,3 bergiges-ol-wochenende-9.jpgKm mit 310 Hm über den Parcours, hatte einige kleine Fehler zu verzeichnen, fand aber diesen OL sehr interessant. Nicht so „spannend“ jedoch fand Sebastian, dass er den wesentlich „älteren“ Konkurrenten wie Rolf Breckle (H40) der als Sieger in 1:2139 Std. vor Heiko Gossel (H50 / 1:22:12) und Thies Knoll (H40 / 123:52) oder den beiden andern vor ihm liegenden Andreas Spengler (H50 / 1:23.55) und Jens Leibinger (H 55 / 1:26:05) nicht so richtig Paroli bieten konnte. Dass diese aus seiner Sicht „älteren Herren“ fast durchweg als die „Alte Garde“ des deutschenbergiges-ol-wochenende-10.jpg Spitzen-OL vergangener Jahrzehnte zu bezeichnen sind und in ihren Kategorien zu den Spitzen zählten, tröstete ihn nicht unbedingt. Anerkennen muss man eben, dass sie neben einer gehörigen Portion Athletik eben mit ihrer langjährigen OL-Erfahrung diesen technisch anspruchsvollen Routenwahlen doch noch besser begegnen konnten. Leider hatten die jüngeren Potsdamer in Persona Familie Bringezu leider zu wenig Konkurrenz, so dass ihre Siege (Hanna in D 16, Antonio in H 10 und Theo in H 14) ehrenwert, aber leider nicht so richtig vergleichbar sind. Ihr „Chef“ Gerhard Plötz erlief sich über die 5,7 km und 170 Hm in der H 60 in 1:29:04 Std. den 4.Platz, meinte aber, dass er gegen Ende hin „auf dem letzten Loch gepfiffen hatte“… OL vom feinsten halt, wie eingangs erwähnt.

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