Im Harz da ist es wunschschön…

..da steht ein Köhlerhaus, frühmorgens – halt stopp, stopp – das ist ja nun ganz falsch!

Erstens war es zwar landschaftlich wunderschön, doch gab es kein Köhlerhaus, sondern eine Ex-Gaststätte, war es nicht frühmorgens sondern mittags und, bezogen auf „wunderschön“ war das Wetter mehr als Apriltypisch.
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Die diesjährigen „DBK Ultra“ folgten dem Beispiel unserer Berliner Ultra von 2005, damals allerdings noch eine DM und produzierten einen spektakulären Massenstart gleich aller 459 Teilnehmer (in der Schorfheide waren es damals 357). Eine interessantes Routenangebot forderte gleich zum Startsignal genaues Kartenlesen – wer „blind“ losstürzte in Luftlinie zum ersten Posten wurde dann schon schnell mal mit 50 bis 60 zusätzlichen Höhenmetern „belohnt“. Und so blieb es das ganze Rennen über: Nationalkader Bjarne Friedrichs, noch jung an Jahren, hatte sich über viele Stunden hinweg bis zu den jüngsten und ältesten, selbst für die Rahmenbahnen immer wieder Gedanken gemacht über fast gleichwertige Routen. Sowohl für den zu sich selbst „brutalen“ und auf „Teufel komm raus“ Querläufer als auch für den Kartenleser, der großräumiges Umlaufen dem diversen Auf und Ab der Harzregion vorzog. Überraschend wenige nahmen diese Laufvariante, die nach Auffassung von Bjarne sowie dem Exnationaltrainer Stephan Schliebener die besser war – wahrscheinlich wurde sie zu spät erst im Eifer des Gefechts erkannt.
Zusätzlich zu den schon schweren und steilen Harzhängen kam, bedingt durch die geringen Schneehöhen vom vergangenen Winter, dass speziell die Himbeer- und Brombeerranken um, wie Gesamtleiter Detlev Friedrichs mir gegenüber betonte, fast 50 cm höher als sonst zu dieser Jahreszeit üblich standen, was vor allem bei den Querpassagen dann wohl von jedem schmerzhaft zur Kenntnis genommen werden musste.
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Nach Meinung fast aller jedoch war dies eine gelungene OL-Veranstaltung, insbesondere, wenn man weiß, dass tatsächlich die vielen Vorbereitungen (Karte, Bahn, Org., Technik) nur von Familie Friedrichs angetrieben wurde und erst im fortgeschrittenen Stadium der Vorbereitung dann mehr und mehr an weiteren Mitarbeitern hinzu gezogen wurden. Der MTK Bad Harzburg nutzte mit seinem Team dann auch diese DBK nebst BRL zu einer Art Generalprobe für das „Drumherum“.
Die Leistungsträger unter den Berliner Startern kamen in erstaunlich gut in dem eigentlich für Berlin untypischen Geläuf zurecht, in der H 16 gar konnten wir einen Doppelerfolg bejubeln – siegte hier Mark Otto (Kaulsdorfer OLV) über die 9,3 km und 460 Höhenmeter nach zeitweiligem Rückstand „unterwegs“ dann – seiner Favoritenrolle gerecht werdend – mit 75:47 min und konnte Sebastian Fleiß (Berliner TSC / 81:20) dann doch noch recht eindeutig abhängen. Leo Graumann (Platz 4, Lok Schöneweide / 82:34) fehlten nur 24 Sekunden, um den Dreifacherfolgt wie einen Team-OL aus früheren gemeinsamen Staffel- und Mannschafts-OL aussehen zu lassen.
Die weiteren Berliner „Podestplätze“ sind dann, wie gewohnt, möchte man schreiben, unter unseren älteren Kadern zu finden. Lediglich in den Kinderklassen, auf recht einfachen Normallaufstrecken, konnten sich Pepe Winnig (Treptower SV, 2. in H 10), Bjarne Wolf (KOLV, 4. In H10), Luca Eszter Adorjan (Berliner TSC, 5. In D 12) und Erik Wolf (KOLV, 2. In H 12) freuen. Henriette Käding (D 16/KOLV) wurde im leider recht dünnen Feld von nur 7 Mädels vierte, unter den 8 Mädchen der D 18 konnte sich Alexandra Bartsch (IHW Alex 78 Berlin) nach anfänglich gutem ersten Drittel noch einen sechsten Platz sichern.
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Da Berlin in der Elite gar nicht vertreten war, sollen die Plätze 5 und 6 in der zweiten Damenkategorie (D 19 AL) von Friederike Graumann (Lok Schöneweide) und Christine Büchner (Treptower SV) nicht unerwähnt bleiben – sie hatten die gleichen Distanzen wie die H 16 zu bewältigen. Bei ihren männlichen Pendants, der H 21 AL, erliefen sich in einem doch stark besetzten Feld die beiden „IHW´ler“ Raik Zschäkel (Platz 3) und Martin Ahlburg (Platz 5) achtbare Ergebnisse.
Unsere Seniorenergebnisse:
D 35: 6. Anke Winnig (Treptower SV)
D 40: 3. Daniela Zschäkel (IHW Alex 78 Berlin)
H 40: 2. Malte Rehbein (Treptower SV)
6. Uwe Röhner (IHW)
D 45: 3. Helena Mathea (IHW)
H 45: 6. Urs Trösch (Berliner TSC)
D 50: 2. Gudrun Brettschneider (KOLV)
H 55: 3. Gerhard Brettschneider (KOLV)
H 60: 3. Jochen Winkler (KOLV)
6. Jürgen Ziesche (Lok Schöneweide)
D 65: 3. Beatrix Haenelt (IHW)
D 70: 2. Erika Lemnitzer (KOLV)
H 75: 6. Eberhard Lemnitzer (KOLV)
Bernd Wollenberg
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