O-Fest bei München

An diesem Wochenende machten sich einige Berliner auf den Weg nach München, um dort ein Oktoberfest der etwas anderen Art zu erleben. Das Oktoberfest der Orientierungsläufer bestand nicht etwa aus Festzelten und Rummelbuden, sondern aus der DM Staffel und einem BRL mit Weltranglistenwertung in den Eliteklassen. Als besonderes Schmankerl gab es einen Nachtsprint obendrauf.

17.September: Grachinger Nachtsprint

Der vom OLV Landshut ausgerichtete Grachinger Nachtsprint lockte trotz der damit verbundenen früheren Anreise immerhin zehn Berliner an. Nach Einbruch der Dunkelheit galt es auf dem Garchinger Forschungscampus die verhältnismäßig langen Sprintbahnen zu bewältigen. Wer nun aber dachte, eine Lampe sei wegen der vielen beleuchten Häuser und Laternen nicht notwendig, der irrte- Das Campusgelände ist mit vielen verkanteten Häusern und zahlreichen Grünflächen versehen, so dass es stellenweise auch richtig dunkel war. Die Posten waren mit Reflektoren ausgestattet, aber die langen Postenabstände machten es nicht möglich einen Posten schon vom Weiten zu sehen. Es brauchte genaues Kartenlesen und eine sichere Feinorientierung, um die Posten schnell zu finden. Anderenfalls raubten plötzlich auftretende Mauern und nicht vorhandene Hausdurchgänge wichtige Sekunden. Es gelang leider keinem Berliner einen Platz unter den ersten Drei zu erreichen. Jedoch gab es vierte Plätze in der D14, der D19-39 und der D55 .

17. September: DM Staffel -Moosach
Während auf der berühmten Theresienwiese in München das Oktoberfest eröffnet wurde, liefen die OLer auf einer Wiese bei Maria Altenburg um die Medaillen der DM Staffel. Nach dem Massenstart mussten sich die Läufer im feinstrukturierten Endmoränen- Gelände bei teilweise dichtem Bodenbewuchs gegen ihre Konkurrenz durchsetzen. Die vielen Querpassagen machten das Orientieren trotz des dichten Wegenetzes zu einer interessanten Aufgabe. Zusätzlich erforderten die vielen Gabelposten ein hohes Maß an Konzentration auf den eigenen Lauf. Die angetretenen Berliner Staffeln können sich mit ihren Ergebnissen durchaus sehen lassen. Vor allem die Herren der H 105 bewiesen, dass sie im deutschlandweiten Vergleich voll konkurrenzfähig sind. So belegte die Staffel des Treptower SV in der Besetzung Malte Rehbein, Jens Junghanß und Denis Müller den ersten Platz. Mit zehn Minuten Rückstand erreichte die Staffel des IHW Alex Berlin in derselben Altersklasse den dritten Platz. Sie liefen in der Besetzung Raik Zschäckel, Uwe Röhner und Udo Lange. Ebenfalls den dritten Platz erreichten Carol Claus, Frank Braatz und Kai Nitschmann vom Treptower SV in der Kategorie H 145.
Bei den Damen gab es leider nur eine Berliner Staffel. Diese konnte sich gegen die starke Konkurrenz in der Damenhauptklasse lediglich bis auf den siebten Platz durchkämpfen. Immerhin verhalfen die Berlinerinnen Henriette Käding (TOLF Berlin) der D14-Staffel des MTV Seesen und Alexandra Bartsch (IHW Alex Berlin) der D 18 Staffel des USV Jena zu Silbermedaillen.

18. September: BRL/WRL- Moosach
Das am Vortag noch schöne sonnige Wetter hatte sich in starken Regen gewandelt. Wiese und Wald wurden zunehmend schlammiger. Doch das Wetter wurde bei den anspruchsvollen Strecken schnell zur Nebensache. Für die Teilnehmer der Elitekategorien war der BRL gleichzeitig ein World Ranking Event. Er wurde als Mitteldistanz ausgetragen. Alle anderen Altersklassen konnten sich über eine Langdistanz freuen. Wie schon am Vortag stellten viele Querpassagen die Teilnehmer vor knifflige Routenwahlprobleme. Die Qualität der Bahnlegung sorgte für jede Menge O-Spaß und wurde seitens der Läufer begeisternd gelobt. Für Unterhaltung sorgte die rutschige und enge Kurve auf der Zielgeraden, die so manchen Läufer auf den letzten Metern heftig ins Schlittern brachte. In dieser Zielkurve liegt auch der einzige kleine Kritikpunkt an diesem vom TSV Grünwald ansonsten perfekt organisierten OL-Wochenende. Die drei gelungenen Wettkämpfe haben die weite Anreise in jedem Fall mehr als wettgemacht.

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