Ein Mix von Berliner und Exberliner OL-Jugendlichen wagte sich nach Südungarn zum Hungaria-Cup. Nachfolgend der Bericht davon.
*Update: Nun auch mit Fotos!
Dienstag (16.8.):
Mit dem Graumann-Bus begann um 5 Uhr die Reise nach Ungarn. Nach und nach wurden alle Mitglieder des Teams EZBESTEK (Frieda G., Bodo G., Tine B., Erwin S., Sascha B., Benno S., Kati T.) eingesammelt, bis auch der Kofferraum randvoll war. Erster Aha-Effekt: Die Reiseoute führte uns von Berlin über Dresden, Prag, Brno, Bratislava und Budapest nach Szeged nicht durch Slowenien sondern durch die Slowakei. Schade nur, dass wir eine slowenische Autobahnvignette vorbestellt hatten… In Ungarn begrüßte uns nach über 10h Fahrt der Sommer! Unsere Unterkunft im 10.Stock des Studentenwohnheims von Szeged bescherte uns einen ersten Blick über die Stadt, die wir uns abends noch zu Fuß anschauten, bevor alle geschafft ins Bett fielen.
Mittwoch (17.8.):
Bei unserer Ankunft auf der Zielwiese war es schon schwierig einen der heißbegehrten Schattenplätze zu bekommen. Die 20 Nationalflaggen ließen auf eine recht große internationale Beteiligung schließen, wobei die Ungarn lediglich einen Anteil von 90 % stellten. Während Frieda und Kati schon Spuren traten, vertrieben wir anderen uns die Zeit bis zum Start mit Kubb-Spielen. Die erste Etappe fand in einem für die flache Umgebung recht abwechslungsreichen, feinkupierten Gebiet statt, das entfernt an das Dünengelände der Ostsee erinnerte. Viele Bahnen führten an einem Getränkeposten vorbei, der von uns auch dringend benötigt wurde, denn es war einfach schweineheiß. Dementsprechend waren auch die Ergebnisse eher mittelmäßig (10er Schnitt), wobei vor allem der erste Posten den meisten von uns Schwierigkeiten bereitet hatte, da man sich erst in die Karte einlesen musste. Der meist gut belaufbare Wald wechselte sich ab mit offenen Flächen, die teilweise mit merkwürdigen Pflanzen bewachsen waren, welche sich nach einigen Spekulationen (Baumwolle-ähnlich?) als Milchgras entpuppten. Nach dem Wettkampf wollten alle nur eines: Wasser! So begann auch die Suche nach einem Badesee. Das bereits gesichtete Gewässer offenbarte sich allerdings als Austragungsort der Kanu und Kajak-WM. letztendlich fand sich aber ganz in der Nähe des Studentenwohnheims ein „geeigneter See“.
Donnerstag (18.8.):
Wie auch schon am Vortag begann unser Tag um halb 8 beim gemeinsamen Frühstück. Schnell noch die Laufsachen zusammengesucht und ab ins Auto. Auf der Zielwiese angekommen, bot sich uns ein eher seltenes Schauspiel. Hunderte Menschen strömten in den nächsten Wald und umarmten die Bäume. Ungewöhnlich oder? Es war ein Versuch den aktuellen Rekord von 10 Minuten Bäume umarmen zu knacken. Hug-a-tree nannte sich das kleine Event, und sie haben es geschafft. Weit mehr als die 250 notwendigen Teilnehmer jubelten bei der Bestätigung des neuen Rekords. Kurz darauf ging es für die ersten Läufer auch gleich los. Wieder stieg mit fortschreitender Stunde die Temperatur gegen 40° C. Sehr erstaunlich dabei ist, dass den Ungarn diese Umstände scheinbar nichts ausmachten. Der Bahnleger schickt uns über viele offene Gebiete, welche, genau wie tiefer Sand und tückische Dickichte, an unseren Kräften zehrten. Dringend benötigte Getränkeposten waren nur der Herren-Elite vorbehalten. Unterm Strich stand der Tag für die Berliner unter keinem guten Stern. Nachdem Erwin wieder da war, ging es für uns noch nach Mórahalom. Dort fand gegen 15 Uhr ein Micro-OL statt. Der ungewöhnliche Maßstab von 1:750 ließ sehr viele an ihren Posten vorbeilaufen, doch nach dem 1. oder 2. Posten hatten fast alle den Dreh einigermaßen raus. Für das A-Finale reichte es jedoch leider bei niemandem von uns. Dennoch konnten wir die Final-Bahn ablaufen und unsere Zeiten deutlich verbessern. Beim gemeinschaftlichen einkaufen, kochen und Skat spielen wurden noch Pläne für den nächsten Tag geschmiedet.
Freitag (19.8.):
Da am heutigen Tag der Lauf erst um 14 Uhr begann, war erst einmal ausschlafen angesagt (30 min später als sonst). Den Vormittag verbrachten wir im Zoo von Szeged. Schnell waren die ersten Tiere zu sehen. Jedoch lagen viele von ihnen aufgrund der hohen Temperaturen faul in der Sonne oder gingen ihren alltäglichen Bedürfnissen nach. Am aktivsten waren immerhin noch die kleinen Affen, die fröhlich in ihren Käfigen hin und her sprangen. Noch ein Eis und dann ging es zur 3.Etappe, dem Stadtsprint in Mórahalom. Bei brütender Hitze und sehr wenigen schattigen Stellen gingen wir auf die doch eher Mitteldistanz würdigen Bahnen. Einfache Bahnen mit sinnfreien Postenverbindungen prägten die ersten 2/3 der Strecke. Im letzten Drittel gab es ein Labyrinth im Gebiet des Micro-Sprints, welches mit Trassierband zwischen Bäumen aufgespannt wurde und das Highlight des Laufes war. Ein bisschen Pech hatte Erwin, da er bei einem Sturz den Teil der Karte mit dem Labyrinth verlor und somit Gedächstniss-OL machen musste. Im Anschluss gab es noch ein Highlight für uns mit dem Mobil-OL. Dabei traten Erwin/Frieda und Benno/Kati an. Jedes Teammitglied bekam ein Handy. Als erstes liefen die Jungs ohne Karte wobei Kati und Frieda per Handy Anweisungen über die Laufwege gaben. Danach wurde gewechselt und die Mädels gingen auf die kürzeren Strecken. Am Ende des Tages ging es in die Therme von Mórahalom (wir hatten freien Eintritt), wo wir im Schwefelbad, der Rutsche und im seichten Wasser den Tag ausklingen ließen.
Samstag (20.8.):
Späte Startzeiten und die damit verbundene Hitze bestimmten den Lauf für uns alle. Nachdem die ersten beiden Tage bei Kisszállás stattfanden, wechselten wir nun das Gelände und es ging in die Nähe von Ásotthalm. Das neue Gelände war etwas schlechter belaufbar, da es mehr Unterbewuchs gab, aber es waren auch weniger offene Sandfelder. Die Organisatoren hatten diesmal, zum Glück für uns, mehr Getränkeposten im Wald aufgebaut. Trotzdem kamen nicht alle gleich gut zurecht, deswegen reichte es leider wieder nicht für ein gelbes T-Shirt (Belohnung für Tagessieg) für einen Berliner. Nach dem Lauf gab es noch ein ungarntypisches Wettessen/trinken. 2 Würste und 3 Bier mussten verschlungen werden. Der Sieger schaffte es in 53 Sekunde, verlor aber einiges in noch kürzerer Zeit nach dem Sieg. Erwin hatte es verpasst sich anzumelden, was er sehr bedauerte. Zum Ausspannen ging es dann wieder in die Therme. Abends guckten wir uns noch Szeged an und gelangten in die Innenstadt, wo aufgrund des Nationalfeiertags ein riesiges Feuerwerk auf der Theiß stattfand.
Sonntag (21.8.):
Die letzte Etappe gestaltete sich ähnlich der 4. Etappe. Die Organisatoren hatten sich zur Freude aller die längsten Bahnen für den Schlusstag aufgehoben. Für die Herren-Elite (Bodo vertrat uns in dieser Klasse) gab es noch eine kleine Sichtstrecke über die Zielwiese mit einer kleinen erfrischenden Dusche als Energiespender für die letzte Schlaufe. Wieder waren es sehr unterschiedliche Eindrücke, die jeder mit aus dem Wald brachte. Bei vielen Bahnen kamen zum Schluss unsere geliebten Bingoposten zum Einsatz, wobei der Bahnleger ziemlich uneindeutige Dickichtposten gesetzt hatte. Daraus resultierten auch die langsameren Siegerzeiten, genauso wie aus dem ruppigeren Gelände. Die Siegerehrung fand dann nicht im Überdachten Essenszelt statt, sondern in brennender Hitze mitten auf der Zielwiese.
Zum Abschluss gönnten wir uns noch ein letztes Mal die Erholung in der Therme, wobei Tine und Benno auch die Sauna erprobten. Der Versuch am Abend noch die Woche in einem ungarischen Pub ausklingen zu lassen scheiterte an den Öffnungszeiten.
Montag (22.8.):
Abreise war angesagt. Genauso früh aufstehen, wie die letzten Tage und dann packen. Gegen halb 12 waren wir in Budapest, wo sich das neue Quartier befand. Es folgte ein kurzer Trip in die Stadt und zum örtlichen Imbissstand. Danach fuhren Erwin, Bodo, Frieda und Sascha zum Flughafen und Frieda flog zurück nach Berlin. Der Rest verbringt noch eine Woche in Ungarn.
Kartenausschnitte sind auf der Homepage zu sehen (http://www.hungariakupa2011.maccabi.hu/Joomla/) genauso wie die Ergebnisse.
RouteGadget gibt es hier -> LINK