Auftakt 2011 – hart aber fair

Das war er also, der „Neujahrslauf 2011 im OL“ – und sollte vielleicht doch eine Tradition werden? Auch wenn vergleichsweise wenige Starter sich der Herausforderung „OL im Tiefschnee“ stellten, war es doch eine echte Herausforderung und ein erster und eigentlich auch – aus Trainersicht allemal – wichtiger Test, wie denn die Konditionierung aktuell aussieht, wenn sie sich mit der durch die Winterpause etwas vernachlässigten Orientierungstechnik „paart“. Das erscheint mir als Trainer wesentlich wichtiger, als z.B. ein im Kinder- und Jugendbereich geplanter 3000 m –Testlauf im Januar. Jeder ausgebildete Trainer wird davon abraten – viel mehr sollte lieber an vorhandener Zeit investiert werden in den Komplex Orientieren im Relief unter erschwerten konditionellen Bedingungen. Denn wie besonders die Nachwuchsergebnisse aufzeigen (bis auf die H 16), waren entweder a) die O-technischen Herausforderungen zu hoch oder b) eben der vorhandene Schnee zu tief, wohl aber eher c) die Kombination beider Faktoren einfach zu hoch. Da ich als TOLF-Trainer nur meine eigenen sechs teilnehmenden Schützlinge betrachten kann, ist die Antwort tatsächlich eher bei c) zu finden. Andererseits hilft mir eben dieser „OL-Härtetest“ bei der weiteren psychisch-physischen Komplexgestaltung der nächsten Trainingswochen, offensichtlich vorhandene Defizite auszumerzen. Auch dafür also Dank an den Ausrichter.

Anders die Wettbewerbe an sich: Hier war vor allem interessant, wie in der Männerhauptklasse, der H 19, sich die beiden „Neueinsteiger“ Marvin Goericke und Antonio Jänich „zeigen“ konnten. Während letzterer eindeutig zu den Lauftalenten gehörend etwas überhastet (anders ausgedrückt: zu schnell ohne Feinarbeit) den 15. Posten überlief und dafür „tödliche“ 7 Minuten kassierte, die selbst seine 7 Bestzeiten nicht egalisieren konnten, musste sich Marvin nur unseren „Lokalmatadoren“ auf dem langen Kanten, Raik Zschäkel und Udo Lange (beide IHW) beugen und war bis auf die üblichen Kleinigkeiten einigermaßen zufrieden mit sich selbst – besonders auch deswegen, weil er die letzen beiden Wochen „dank“ eines Fußproblems nicht trainieren konnte. Wir dürfen also 2011 in unserer lokalen Hauptklasse noch einige spannende Wettbewerbe erwarten, denn auch der viertplatzierte Matthias Jandrig (IHW) war nicht unbedingt in Bestform angereist und einige fehlten ganz…

Die Bahnen waren eigentlich für alle Kategorien interessant gestaltet und trotz diverser „verräterischer Spuren im Schnee“ orientierungstechnisch höchst anspruchsvoll – eigentlich eines BRL würdig! Die „Laufzeitenberechnung“ Micha´s ging dann auch einigermaßen auf, so dass meine Überschrift mehr als zutreffend ist. Sicherlich hatte der gewählte Startabstand von vier Minuten „Zusammenlaufen“ verhindern sollen, aber die Leistungsunterschiede zwischen guten Orientieren und Läufern waren dann in vielen Kategorien doch so erheblich, dass wieder „Team-OL“ beobachtet werden konnte und sich nur die von „ungewünschten Begleitern absetzen“ konnten, die beide Voraussetzungen vorzeigen (und beweisen) konnten. Danke also an speziell Michael Frenzel für seine Konstruktionen im Wald.

Da die Saison 2011 endlich auch mal wieder NOR-Wettbewerbe im hohen Norden erleben wird, die bekanntlich immer zu den „Härtetests“ gerechnet werden können, ist noch mit vielen spannenden Duellen zu rechnen und wird hoffentlich in vielen unserer NOR-Kategorien erst zum Saisonende kral, wer denn die oder der Beste in Nordost sein wird.

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