Zwei Goldene nach Berlin…

…das war das Fazit der diesjährigen DM in der „Königsdisziplin“ Langstrecke im Rothaargebirge bei Siegen. In der Nachwuchsleistungskategorie der H -14 konnte Mark Otto (TOLF Berlin) seiner Führungsrolle in der Bundesrangliste gerecht werden und erlief sich einen passablen Vorsprung von fast 3,5 Minuten vor Arne Fuchs und seinem TOLF-Staffelkameraden Leo Graumann, der natürlich im Einzel für seinen ESV Lok Schöneweide antrat. Das zweite Gold ging in der 2.Seniorenkategorie H 40- an Raik Zschäkel (IHW Alex 78 Berlin), dem dieser Sieg auch durch sein besseres Laufvermögen gegenüber seinem härtesten Verfolger, dem Dresdner Andreas Lückmann mit über 5 Minuten gelang! Dritter wurde auch in dieser Kategorie ein Berliner: Uwe Brettschneider (Kaulsdorfer OLV) konnte sein Laufvermögen einsetzen und sich Bronze sichern. Bronze auch für seine Teamkollegin Erika Lemnitzer in der Damen-Seniorenkategorie der AK 60, wobei erwähnt werden muss, dass ihre D 65 wegen zu geringer Teilnehmerzahl in die D 60 „heruntergestuft“ wurde, sonst wäre für die neue BRL-Siegerin der D 65 mehr „drinn“ gewesen… Medaillensammlerqualitäten offenbarte 2010 jedoch der ESV Lok Berlin, eine Silberne gab es für Michael Frenzel in der H 65 und Bronze eroberte seine erstmals in der D 35 antretende Tochter Friederike – zusammen mit Leos Bronze also drei Medaillen für die Schöneweider. Erwähnen hierbei sollte man unbedingt, dass Enkel Oskar sich theoretisches „Silber“ in der H 10 eroberte – leider gibt’s ja für unsere 10- und 12-jährigen (noch) immer keine Deutschen Meisterschaften, obwohl es im Deutschen Turnerbund „anderen Ortes“ ganz anders zugeht. Trotzdem führe ich ihn mit Absicht und Bewusstheit hier mit auf!

Pech im wahrsten Sinne des Wortes für unseren H 18-Starter Antonio Jänich (TOLF): Kurz vor dem Endposten auf Platz 3 liegend und somit seine zweite Einzelmedaille 2010 vor Augen zig er sich bei einem üblen Sturz eine schmerzhafte Kniestauchung zu – es reichte, mühsam ins Ziel „humpelnd“ zu einem ausgezeichneten 4.Platz – gute Besserung, Toni!

Die weiteren „Podiumsplätze“ gingen an Henriette Käding (TOLF, 6. in D 14), Alexandra Bartsch (IHW, 5. in D 16), Friederike Graumann (Lok, 5. in D 20), Gudrun Brettschneider (KOLV, 6. in D 50), Malte Rehbein (Treptow, 6. in H 35), Hartmut Brettschneider (KOLV, 4. in H 50), Gerhard Brettschneider (KOLV, 4. in H 55), Jürgen Ziesche (Lok, 6. in H 60).

Dass die stark laufbetonte Bahn zum Teil mit harten An- und auch Abstiegen und eher geringen Orientierungsanforderungen mitunter starke Beeinflussungen durch die gut sichtbaren und noch besser „fühlbaren“ Behinderungen durch „Kyrill“ eine gehörige Portion Physis verlangte, sei nur noch abschließend bemerkt.

Den traditionellen sonntäglichen Deutschlandcup gingen glatt 80 deutsche 5´fer Teams an, unter ihnen mit dem Kaulsdorfer OLV, ESV Lok Schöneweide und TOLF Berlin drei Berliner Teams. Die vorgegeben Lauffolgen Lang-Mittel-Kurz-Mittel-Lang und der verlangte Einsatz mindestens einer weiblichen Starterin sowie der Startpasszwang ließ einen Start in ihren Teams durch Alexandra Bartsch (IHW9 und Friederike Graumann (Lok) nicht zu und somit gleich zwei guten Berlinerinnen höchstens einen Start in ihrem Gaststartverein Uni Jena zu. TOLF, bei dem der geplante Startläufer Antonio Jänich durch die beschriebene Knieverletzung ausfiel, nahm statt seiner nun Volker Otto (H 45) in sein Team und setzte den frischgebackenen H 14-Meister Mark Otto auf die lange Startposition. Allen Unkenrufen zum Trotz lief Mark auf Platz 25 und somit noch vor dem neuen H 16-Meister ein und nur 6 Sekunden nach Uwe Brettschneider (KOLV/Platz 24), Stefan Röhl von Lok folgte dann knapp sechs Minuten später. Während „weiter vorn“ sich die „Eliteteams“ duellierten, gab es in der Folge eine interessante „Berliner Meisterschaft“, denn Volker Otto büßte genau wie Hartmut Brettschneider einige Plätze ein, wobei Volker knapp 35 Sekunden vor Hartmut einlief – Lok durch Michel Frenzel jedoch den Rückstand auf nur noch 1 Minute zu TOLF schrumpfen ließ. Bei TOLF hoffte nun alles aus Isabell Jänich, die in etwas über 17 Minuten dann doch einigermaßen ihr Leistungsvermögen ausreizen konnte und gegen Gudrun Brettschneider 3 Minuten und die tapfer kämpfende Heidi Graumann 7 Minuten „herausholte“. Leider war Hartmut Brettschneider im „Eifer des Gefechts“ ein falscher Posten untergekommen, sonst wäre es sicherlich noch interessanter geworden, als für KOLV dann Jochen Winkler und Gerhard Brettschneider gegen Urs Trösch und den allmählich nach seiner Kreuzband-OP wieder genesenden Marvin Goericke sowie Lutz Wohlrabe und Bernd Graumann antraten. Allerdings: Von den Laufzeiten her gesehen blieb TOLF in der eroberten „Berliner Führungsrolle“, was speziell Marvin nach seinem „Humpelstart“ als Schlussläufer bei der Berliner Staffelmeisterschaft Ende August doch einigermaßen sich über das Resultat freuen ließ.

Die traditionellen Rahmenwettbewerbe (2010 gleich durch 43 Teams!) erwähne ich nur deshalb, weil hier die beiden am Meisterschaftstag richtig enttäuschenden Sebastian Fleiß und Paul Scholtz nach intensiven „In sich reingehen“ bei ihren Einsätzen zeigten, dass sie doch den Status eines Berliner D-Kaders tragen dürfen… Speziell Basti dürfte sich freuen, dass der frisch gebackene Deutsche H-40-Meister Raik Zschäkel ihm nur 1 Sekunde abnehmen konnte und er zugleich seinem Staffelkumpel und H14-Konkurrenten Leo fast 2 Minuten „abnehmen“ konnte.

Bernd Wollenberg

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