Bundesjugendspiele und OL?

Ja, geht denn das, werden sich jetzt etliche fragen. Antwort: Ja, es geht! Zumindest in Berlin – denn erstmalig gab es das im Rahmen des Schulsportfestes des Katholischen Theresiengymnasium, an dem seit nun fast 2 Jahren durch TOLF Berlin eine Schul-AG betrieben wird.

Angeregt durch das zunehmende Interesse von Schülern, Eltern und Lehrern wurde hauptsächlich durch den TOLF´er Schweizer Urs Trösch eine Schulkarte nach Schweizer „SCOOL“-Vorbild erstellt und dann durch das Team Katerina Wollmerstädt, Andreas groß und Bernd Wollenberg mit SI- und persönlicher Unterstützung durch den Treptower Olaf Schwenk mit 115 Mädchen und Jungen der Klassenstufen 5 und 6 die erste OL-Meisterschaft im Rahmen der Bundesjugendspiele der Schule durchgeführt. Vor dem Start gab es einen Eröffnungsappell zum Sportfest (Weitsprung, 50 m-Lauf und Weitwurf waren plötzlich die Nebendisziplinen…) mit einer konkreten Einweisung in die OL-Aufgabe.

Ein Netz von 10 Posten, das in der Idealroute 725 m lang war galt es abzulaufen. Doch vorher hieß es: registrieren bei Olaf im Computer, SI-Chip empfangen (und natürlich erklärt bekommen) bei Andreas. Katerina erläuterte dann am „Löschposten“ noch einmal alle Kartenzeichen und los ging’s bei Bernd am Startzeitposten und Empfang der Karte. Natürlich, wie beim richtigen OL erst nach dem Startzeichen.

Der gewählte Startabstand von 1 Minute sollte im konkreten Fall verhindern, dass ein „Anstehen am Posten“ vermieden wird – zugleich konnten dadurch die anderen Sportdisziplinen gruppenweise auch absolviert werden. Klar: Das Schulgelände mit 3 Höfen, diversen Ecken und Kanten, Treppen und Gängen sowie der Sportplatz mit einigen Besonderheiten „wimmelte“ trotzdem von hin- und her eilenden Kindern und „Mauer unten“ heißt eben auch „Mauer unten“ – wer von uns aktiven OL-Lesern kennt das nicht auch oder eben nördliche Hausecke (und nicht südliche) usw. usf. durch diverse „Stadtsprints“…

Während bei den Jungen die Sechstklässler doch dominierten und sich als einziger Fünftklässler das AG-Mitglied Jonas Tresper „vorn“ mit einbringen konnte, war bei den Mädchen die bereits bei TOLF als Vereinsmitglied (seit 1.Juli…) aktive Antonia Rabe (10 Jahre alt, 5.Klasse) so stark, dass sie die insgesamt drittbeste Zeit erzielen konnte.

Spaß gemacht hat es allen – und wenn man die kindliche Aufregung und zugleich auch die strahlenden Gesichter nach erfüllter Aufgabe aufmerksam registrierte, konnten sich speziell die Lehrer und auch einige Eltern als Zaungäste diesen OL sehr wohl auch als eine speziell für dieses Gymnasium passende Sportart vorstellen. Dass zudem ein „ganz ganz früherer OL´er aus Deggendorf“ (von vor über 30 Jahren beim früheren Skiklub) outete, kann der weiteren Entwicklung nur gut tun. Und schon Anfang September, zu Beginn des neuen Schuljahres, waren Katerina und Bernd schon wieder an der Theresienschule und hatten „zu tun bekommen“: Denn der Hauptsportlehrer fragte mal an, ob nicht die ersten Sportstunden der jetzigen 7. und 8.Klassen und der dann neuen Fünften mit genau auch diesem „Schul-OL“ beginnen könnten…

Fazit: Sicherlich – es ist ein großer Aufwand und benötigt neben dem ehrenamtlichen zeitlichen Engagement erfahrener OL´er auch noch finanzielle Unterstützung durch den Verein (allein für den Kartendruck via LFA, hinzu kleine Preise für die besten der jungen OL-Eleven). Aber, blickt man weiter, „lohnt“ es sich langfristig mit Sicherheit: Neue OL-Interessenten, neue Vereinsmitglieder mit ihren Familien und vor allem öffentliche Beachtung unserer meistens „getarnten“ Sportart OL. Und – ich träume mal ein wenig (darf man ja dann mal dürfen…): Es gibt ja auch internationale Schul-OL – doch vorerst einmal wäre ein regionaler und dann ein nationaler „Schul-OL-Vergleich“ doch ein Ziel, oder?

Bernd Wollenberg

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