Die Kleinen bitte zur Kasse!
Geschrieben von Dirk Mönch am 13.01.2024, ergänzt Gerhard Brettschneider
Zunächst stehen beim Landesturntag eine ganze Reihe an Satzungsänderungen an. Dabei geht es vorwiegend um Umstrukturierungen innerhalb des BTFB und um gendergerechte Ausdrucksweisen.
Sehr verwunderlich ist allerdings die neue Einordnung der Sportart Orientierungslauf. Bisher war diese dem „TK Individualsportarten“ anhängig. Nun soll sie demnächst dem „TK Mehrkämpfe und Gruppenwettkämpfe“ zugeordnet werden. Warum wird eine Sportart, in der die Athleten ca. 90% ihrer Wettbewerbe als Einzelläufer bestreiten, den Mehr- und Gruppenwettkämpfen zugeordnet? Was steckt dahinter und welche Auswirkungen wird es haben?
Ein weiteres Problem kommt mit dem Geld. Seit 2015 wurde der BTFB-Beitrag für die Vereine nicht erhöht. Auf Grund gestiegener LSB-Umlagen beklagt der Turnerbund nun Mindereinnahmen im fünfstelligen Bereich. Die angestrebte Beitragserhöhung klingt dabei nur logisch. Allerdings werden nach wie vor Vereine mit über 600 beim Turnerbund gemeldeten Mitgliedern nur mit der LSB-Umlage belastet. Der eigentliche BTFB-Anteil entfällt für diese.
Würden auch die großen Vereine den BTFB-Anteil von knapp 3,00 Euro pro Kopf zahlen, könnten so, bei etwa 50.000 Mitgliedern, weit über 100.000 Euro im Verband generiert werden. Durch die geplante Beitragserhöhung werden also vorwiegend die kleineren Vereine belastet.
Auch soll der Mindestbeitrag von 200 auf 240 Euro erhöht werden. Das geht auch ganz klar zu Lasten der mitgliederschwachen Vereine. Dabei wird auch nicht deutlich, ob sich der Mindestbeitrag nur auf den BTFB-Beitrag oder auf zusammen mit der LSB-Umlage bezieht. Durch die geplante Trennung von Verbandsbeitrag und Umlage würde im ersten Fall die Umlage zu dem Mindestbeitrag noch dazu kommen.
Wer kann sollte also an dem Turntag am 22.01. teilnehmen und gerne auch dem Präsidium kritische Fragen stellen.
Weitere Informationen zur Satzungsänderung und Beitragserhöhung findet ihr in den Tagungsunterlagen zum Landesturntag.
