The Desert Orienteering Festival

Anfang Januar plagte eine kleine OL-Delegation das Fernweh. Die Reise begann mit Sightseeing in New York und Las Vegas, gefolgt von Roadtrips zum Valley of Fire, einer bezaubernden Kulisse roter und gelber Sandsteine nordöstlich von Las Vegas. Über den Hoover Damm, wo der Colorado zum Lake Mead, der Wasserquelle Las vegas‘, angestaut wird ging es zum South Rim des Grand Canyon, wo im Schnee die 30km breite Schlucht bewundern durfte. Auf Fahrt nach Süden ins beschauliche Borrego Springs folgten wir der alten Route 66 mit dem Highlight Oatman, einer alten Goldgräberstadt.

Fürs Wochenende stand das Desert-O mit 4 Läufen auf den Programm. Unterstützt von in LA gestrandeten Berlinern, ging es zum ersten Lauf. Zur Wahl stand Lamb (5km) und Goat(10km). Unserer Frömmigkeit entsprechend ging es zum Massenstart. Das Gelände ist wüstentypisch quasi Isohypsenlauf, mit zum Glück wenigen Cholla Kakteen. Es gab eine Box mit freier Postenwahl und einen frei zu wählenden Streichposten auf der restlichen normalen Bahn. Die OL Szene ist in Kalifornien sehr überschaubar. Gute 50 Starter gab es pro Lauf, auch US-Amerikaner waren wohl zum Teil von weiter weg angereist. 3 Clubs bietet CA, den Ausrichter aus San Diego, einen in LA und der aktivste in der Bay Area in San Francisco. Regionale Serien oder Meisterschaften leistet man sich hier nicht.

Die Website warb mit 2 Regentagen im Jahr. Nun wir haben sie erlebt, mit Überflutungen in Küstenähe. Bei den Läufen regnete es aber kaum, so dass der Sunset Sprint rund ums WKZ genossen werden konnte. 3 Schlaufen mit Kartenwechsel sorgten für Kurzweil.

Der Sonntag begann mit einer Klassik Distanz, in die andere Richtung, aber mit ähnlichen Gelände. Der Regen der Nacht war verflossen, nur die Washes ließen sich besser laufen, weil der Sand fester war. Der Lauf sollte wohl gar als US Ranking gewertet werden. Das Erlebnis stand für uns aber über dem Ergebnis. Die Konkurrenz war ja auch überschaubar.

Waren die bisherigen Läufe schon überaus reizvoll folgte am Nachmittag eine 60min Score. Einer der geilsten Läufe ever. Nicht umsonst überschrieben mit „Lost in the maze“, an amazing maze. Schluchten, Felsen, Steine, es war das reinste Abenteuer. Eine kränkelnder Mitreisender, der nur fürs Maze aus dem Bett kam, meinte danach: wenn er sich die Gesundheit heute ruiniert habe war’s das wert.

Eine Stunde Irrgarten, der Hochgenuss.

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