BBM BB – wie weiter ?

Die Sportfreunde vom TSV Karlshorst haben sich wirklich viel Mühe gegeben – bis hin zur komfortablen Kartenausgabe –  und die Teilnahme war wirklich beschämend – bis hin zur Siegerehrung.

Bei schönstem Herbstwetter haben sich von geschätzt 250 aktiven BB-OL´lern 110 eingefunden, um in 35 !! Kategorien ihre Meister zu ermitteln.

Mal ganz nüchtern betrachtet:
– in 4 Kat. gab es keinen Starter
– in 12 Kat. war der Sieger gleichzeitig Letzter oder Vorletzter
– somit waren in 16 Kat. weniger Starter vorhanden, als Medaillen
– bei den Damen war die  D55 mit sieben am stärksten besetzt
– und auch bei den Herren wurde diese Traumzahl nur in 3 Kat. erreicht oder überschritten
– ganz übel sieht es beim Nachwuchs aus – ganze 23 KiJu´s bis einschließlich 18 Jahre.

Mal ganz nüchtern gefragt:
– welchen Wert oder Reiz hat es, Meister von z.B. Vieren zu sein ?
– werten wir mit der Fülle der Meister unseren Sport auf oder eher ab ?
– welchen Sinn hat es, die Spreizung der Kategorien bei der IOF schematisch zu übernehmen ?

Ja, und gibt unsere schwache Performance genügend Substanz für die Führung einer regionalen Rangliste über wiederum 35 Kategorien her ?

fragt – Micha Frenzel

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6 Kommentare

  1. Da muss der Autor schon mal im eigenen Verein nachfragen, warum nur 11 von geschätzt 30 Aktiven von Lok am Start waren.
    Die Meisterschaft ist nicht schuld am Nichterscheinen der Läufer.
    Deshalb keine Meisterschaften mehr auszuschreiben, ebenso die NOR, ist keine Lösung.
    In anderen Regionen gibt LRL mit deutlich weniger Teilnehmern.

    • Danke für die Vorlage, aber wer ist „der Verein“ ?.
      Ich sehe mit Verzweiflung, wie unsere Britta sich Woche für Woche ein schickes Training für zwei bis fünfzehn KiJu´s ausdenkt, aber außer an Bespaßung zeigt die Mehrheit wenig Einsatzwillen.
      Überwiegend sind nur die Kinder von OL-Eltern mehr oder weniger wettkampfaffin.
      Was tun ?

      fragt – Micha

  2. Der Wettkampf als solcher lockt die Kinder und Jugendlichen meist nicht, sondern das Drumherum, die Gleichaltrigen, die coole, gemeinsame Anreise mit der Bahn, die Übernachtung mit Lagerfeuer … Ja, auch in Karlshorst bekommen wir es immer noch nicht hin, die Nachwuchstruppe aufzubauen …

  3. Wir können an anderer Stelle gern eine gesonderte Diskussion über die Gründe der unbefriedigenden Teilnahme an unseren Regionalveranstaltungen führen.

    Die HIER von Micha aufgeworfene Frage verlangt eine Antwort auf die gegenwärtige Situation. Die Wettkampfbeteiligung in BB wird sich in den nächsten Jahren nicht schlagartig verbessern. Daher finde ich den durch unser Berliner Regelwerk geforderten Aufwand völlig unangemessen. Das von Micha beschriebene Ergebnis rechtfertigt diesen Aufwand keinesfalls. Ich befürchte sogar, dass das nachlassende Interesse an der Ausrichtung von Regionalläufen
    auch darin seine Ursache hat und das sich das sogar noch verstärken kann.
    Mein Fazit: Specken wir unser Programm ab. Wie selbst in Ländern mit größeren Teilnehmerfeldern praktiziert, reichen 2-3 leichtere Bahnen und 5 schwere Bahnen jeweils unterschiedlicher Länge. Natürlich sind dann Ranglisten und Meisterschaften obsolet. Aber ich kann mich tatsächlich nicht in den Stolz eines BB-Meisters oder Ranglistensieger hereinversetzen, der Erster und zugleich auch Letzter seiner Kategorie geworden ist. Das karikiert doch erheblich den Wettkampfgedanken.

    Ich hoffe, der LFA kann sich kurzfristig zu einer substantiellen Änderung unseres BB-Regelwerkes durchringen.

  4. Ich war (ebenfalls) bei der Siegerehrung und empfinde eine große Wertschätzung für das Engagement des TSV Karlshorst – danke dafür!

    Gleichzeitig finde ich es sehr schade, dass zu einer Meisterschaft, mit neuer Karte und Topwetter so wenig Teilnehmer erschienen sind – Michas ursprünglicher Beitrag drückt genau das aus.

    Nils hat mir zuletzt davon berichtet, dass es zwar so viele schöne OL-Karten in Mecklenburg-Vorpommern gäbe, jedoch bei den letzten Wettkämpfen in jener Region so wenig Teilnehmer waren, dass es sich aus Sicht des Ausrichters kaum lohnen würde.

    Ich persönlich teile die Position von Jürgen. Auf der kompletten Bandbreite von (offenem) Vereinstraining, Berlin-Training, NOR, BBM und Bundesveranstaltung in unserer Region: was ist derzeit sinnvoll und welche Maßnahmen können Vereine dabei unterstützen, sich überhaupt an die Ausrichtung regionaler Läufe heranzuwagen?

    Gerade in Bezug auf das Kategorienkonzept und die Teilnehmerzahlen braucht es meiner Meinung nach das Eingestehen der Realität. Und das vorübergehende Loslassen romantischer Erinnerungen an alte Zeiten. Was brauchen Kinder und Jugendliche in Bezug auf Wettkämpfe? Was brauchen die ehrgeizigen Altersklassen-Athlet*innen, um sich messen zu können?

  5. Bei der heutigen BBM Ultralang ist ein Volkssportler Meister geworden. Offen heißt also, dass auch Volkssportler gewertet werden. Dem ggü. ist in der offenen BBM Staffel Vereinspflicht. Das wiederspricht sich. Ich sehe dazu Regelungsbedarf. Es ist schon sehr schade, dass sich BB- Starter in die Nacht und auf die Ultralang trauen und die Medaillen dann an Auswärtige (egal ob Volkssportler oder andere) gehen, die es dann nicht für Wert halten zur Siegerehrung zu bleiben. Die Ausschreibung als offene Meisterschaft hat m.E. keine positive Wirkung und gehört gestrichen.

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