Fortschreibung der Wettkampfbestimmungen

Aus Berliner Sicht – Ergebnisse der TD- und WKL-Tagung in Dresden

fortschreibung-der-wettkampfbestimmungen-1.jpgSeit vielen Jahren zur guten Tradition geworden, trafen sich in Dresden wieder die Wettkampfleiter und die Technischen Delegierten, um einmal ein Fazit der vergangenen Saison zu ziehen und für die bevorstehende Saison andererseits aktuelle Aspekte der OL-Arbeit zu beraten und auch aus festgestellten Problemen Rückschlüsse für die kommenden Aufgaben zu ziehen. Und „so ganz nebenbei“ werden auch dort Aktualisierungen „unserer Bibel“, der Wettkampfbestimmungen (WKB) ausdiskutiert und dem Technischen Komitee Orientierungslauf (TK OL) zur Aufnahme in die WKB des aktuellen Wettkampfjahres empfohlen. Denn mal ehrlich, bei kaum einer Zusammenkunft ist ein derartig gebündeltes Fachwissen nebst –kompetenz anzutreffen. Und speziell für 2016 ergibt sich für die „Politik“ der OL-Vereine unserer Region der Nordostdeutschen Rangliste (NOR) doch etliches an positiven Inhalten, insbesondere für die Teambildung im Rahmen des Gaststartrechts.

Doch der Reihe nach. Zuerst wurde natürlich die vergangene Saison abgearbeitet. Für diese gab es, so das Resümee, keine wirklich gravierenden Auffälligkeiten. Die durch die Ausrichter, den Technischen Delegierten und den anwesenden Mitgliedern des Technischen Komitees durchgeführten Analysen sowie die Berichte der jeweils verantwortlichen Funktionäre fielen zusammengefasst positiv aus – erkannte kleinere Probleme wurden objektiv gemeinsam behandelt und sicherlich für alle zum Nutzen in kurzen Ursachenforschungen behandelt, um Wiederholungen auszuschließen. So wurde interessanterweise dabei festgestellt, dass es durchweg immer wieder doch erstaunlich große Lücken in der Kenntnis der Regelkunde gibt. Beispielsweise, dass beim Mannschafts-OL eben erst nach dem ersten Pflichtposten die Aufteilungen erfolgen können. Breiten Raum nahmen auch Bahnlegung, Kartendarstellung und der Umgang mit Sperrflächen bzw. gesperrten oder verbotenen Passagen ein. Die eindeutigen fortschreibung-der-wettkampfbestimmungen-2.jpgFestlegungen unserer Wettkampfbestimmungen sowie der Kartensignaturen (hoher Zaun, gesperrte Straße bzw. – Weg usw.) scheinen etlichen Teilnehmern an unseren OL offensichtlich trotz diverser Veröffentlichungen und Hinweisen immer noch unbekannt zu sein. Oder, das wäre natürlich wesentlich verwerflicher, sie ignorieren diese Symbole. Hierauf wird 2016 wohl besonders geachtet werden müssen, zumal wir uns ja im immer stärkeren Umfang mit Vorgaben des Natur- und Umweltschutzes befassen müssen.
Breiten Raum nahm zudem das immer aktuelle Thema des Kartendrucks ein, die rasante Entwicklung der Laserdrucktechnologie gestattet es, immer bessere Karten zu erstellen, sodass die Qualitätsunterschiede zwischen Offsetdruck und Laserdruck kaum noch signifikant zu bezeichnen sind. Abendfüllend dann die für 2016 vorgeschriebene Nutzung des Internetmeldeportals https://omanager.orientierungslauf.de . Die „Macher“ der Seite, Björn Heinemann und Janek Leibinger, führten den überaus interessierten Zuhörern in einer ungeplanten Verlängerung ihres Vortrages so ziemlich alles vor, was der „O-Manager“ so alles kann. Dabei bemerkte keiner, nicht einmal Björn und Janek selbst, dass aus dem geplanten Ende 20.30 Uhr so ganz beiläufig 22.45 Uhr wurde…

Interessant auf jeden Fall für alle dann auch die Entwicklungsgedanken von Bjarne Friedrichs als zuständigem Bahnleger der kommenden DM Sprint-OL zu unserem neuen Wettkampfformat „Sprint-Staffel“. Denn dieses wird zur DM im Sprint-OL als offizieller und regulärer Wettkampf starten. „Naturgemäß“ gab es dann speziell zu diesem neuen Format breite Diskussionen u.a. über die Altersstrukturen und Zusammensetzungen der Wettbewerbskategorien, der angedachten Siegerzeiten, der Wirksamkeit des Zweitstartrechts und natürlich auch über den zumindest 2016 dann wegfallenden Qualifikationslauf zur Deutschen Meisterschaft im Sprint. Man darf gespannt sein, wie diese jüngste Disziplin des deutschen OL aufgenommen wird. Analysiert wurde zudem, dass die Testphase der Einführung der Disziplin Mittelstrecke für die Kategorien der D/H 14 sowie die Veränderungen der Teamzusammensetzung beim Deutschland-Cup nebst des neu eingeführten Schüler-Cups durchweg als gelungen zu bezeichnenfortschreibung-der-wettkampfbestimmungen-3.jpg ist.
Zurück zum Eingangssatz. Aktualisierung und Fortschreibung unserer Wettkampfbestimmungen und der daraus resultierenden verbindlichen Anwendung derselben. Für die im letzten Jahr großen Raum eingenommen Diskussion über Veränderung des Zweitstartrechts, dass künftig nur noch ein „Fremd-oder Gaststarter“ in ein Team aufgenommen werden „darf“, wurde dann die bisherige Form, dass es ausreicht, eine Gaststartberechtigung lt. Startpass vorweisen zu können, beibehalten. Im Klartext heißt das auch weiterhin, dass bei einem Dreierteam tatsächlich alle drei aus verschiedenen Vereinen starten können. Das ist sicherlich für diejenigen unter uns, die mühevolle Breitenarbeit in ihren Vereinen im Interesse von Schaffung wettbewerbsfähiger Teams betreiben, ein Rückschritt, hält jedoch Medaillenchancen etlicher Wettbewerber im nationalen Maßstab aufrecht…

Einen regionalen ersten Test dazu wird es dann am 10. April bei den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften im Mannschafts-OL geben, zu dem – nebenbei erwähnt – erstmals mit Sebastian Fleiß sich ein junger Bahnleger verantwortlich zeigen wird…

Autor: Bernd Wollenberg
Fotos: Steffen Lösch

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